Themenschwerpunkt:Auf der Flucht

Lesezeit: 1 min

Turha aus Somalia: ein Porträt, mit dem die VHS wirbt. (Foto: wherearewegoing.net)

VHS-Programm beschäftigt sich mit Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten

Von Inga Rahmsdorf

Der Themenschwerpunkt, den die Münchner Volkshochschule (VHS) für diesen Herbst und Winter gewählt hat, ist derzeit so aktuell, dass sich zum Auftakt nun auch noch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) angekündigt hat. Mit etwa 120 Veranstaltungen widmet sich die VHS von Oktober bis Februar dem Thema "Exodus - Menschen auf der Flucht". Dabei will sie den Bogen schlagen von den Fluchtursachen bis hin zur Frage, wie man mit den Neuankommenden umgeht. Es soll sowohl politische Debatten und historische Vorträge geben, als auch Konzerte, Theater und Ausstellungen.

"Wir wollen ein großes Begegnungs- und Gesprächsforum bieten", sagt Susanne May, Programmdirektorin der VHS. Dabei sei es ihr wichtig, den Blick für Einzelschicksale nicht zu verlieren. Das zeigen schon die Fotografien, die auf den VHS-Programmheften und auf Plakaten in der Stadt zu sehen sind: Es sind Porträts von Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, und die der Fotograf Martin Lilkendey aufgenommen hat.

Eröffnet wird das Programm am 7. Oktober mit Oberbürgermeister Reiter, der über die Situation in München spricht sowie mit einem Vortrag von Heribert Prantl, Mitglied der SZ-Chefredaktion, der Fehlentscheidungen europäischer und deutscher Flüchtlingspolitik aufzeigt und neue Perspektiven diskutiert. Anschließend zeigen junge Flüchtlinge in einer Ausstellung Plakate, die sie selbst entworfen haben. Über Asylpolitik in München und Bayern diskutieren am 12.Oktober unter anderem Sozialreferentin Brigitte Meier, Markus Gruber, Ministerialdirektor im bayerischen Sozialministerium sowie Monika Steinhauser vom Flüchtlingsrat.

In der Reihe des Damensalons sprechen Melisa Budimlic, Geschäftsführerin des Bayerischen Zentrums für Transkulturelle Medizin und Zenebech Kasahun-Krollmann, Dolmetscherin und Beraterin, über ihre Flucht aus Bosnien und Eritrea und über ihre Erfahrungen des Ankommens. Und wer einmal eine Erstaufnahmeeinrichtung besuchen möchte, kann am 8. Oktober an einer Führung durch die McGraw-Kaserne teilnehmen und gleichzeitig das VHS-Projekt "Komm rein" kennenlernen, bei dem Flüchtlinge Deutsch lernen.

© SZ vom 23.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: