Unfall in Thalkirchen:Frau stürzt tödlich in Kletterhalle

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Das Kletterzentrum in Thalkirchen, wo die Frau verunglückte. Bisher gab es hier keinen tödlichen Unfall. (Foto: Claus Schunk)

In einer Kletterhalle in München ist eine Frau tödlich verunglückt. Die 45-Jährige war eine erfahrene Kletterin. Sie stürzte beim Abseilen 13 Meter in die Tiefe.

Eine 45-jährige Frau ist am Sonntagnachmittag in der Kletterhalle in Thalkirchen aus etwa 13 Metern abgestürzt und wenig später ihren schweren Verletzungen erlegen. Wie die Polizei berichtet, war die Münchnerin, offenbar eine erfahrene Kletterin, zusammen mit ihrem gleichaltrigen, ebenfalls erfahrenen Ehemann gegen 14.15 Uhr in der Halle des Deutschen Alpenvereins.

Sie kletterte mit ihrer eigenen Ausrüstung, die sie sich selbst angelegt hatte, auch mit dem Sicherungsseil hatte sie sich selbst verbunden. Nachdem sie eine Wand mit einer Schwierigkeitsstufe von 5+ bis 6- bis nach oben geklettert war, wollte sie abgelassen werden. Dabei verlor sie den Halt und sackte in den Sitzgurt. Nach ersten Ermittlungen war der Sicherungsknoten nicht korrekt gebunden, deshalb löste sich das Sicherungsseil aus dem Sicherungsgurt, und die Frau stürzte etwa 13 Meter nach unten.

Ehemann trifft nach bisherigen Erkenntnissen keine Schuld

Unter laufender Reanimation kam sie in ein Krankenhaus, wo sie wenig später starb. Um ihren Ehemann kümmerte sich ein Kriseninterventionsteam. Ihn trifft nach bisheriger Kenntnis keine Schuld.

Im Kletterzentrum Thalkirchen ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu schweren Unfällen gekommen. Allein in diesem Jahr kam es im April und Mai zu zwei Stürzen, bei denen sich zwei Kletterer schwer verletzten und ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

Im Fall der tödlich verunglückten Frau war offenbar das Seil nicht richtig am Gurt befestigt; denn ist der Knoten in Form einer Acht korrekt angebracht, zieht er sich im Falle eines Sturzes zusammen. Eine weitere Ursache für einen Unfall kann, wie immer wieder in der Vergangenheit, sein, dass der Partner am Boden den Kletterer nicht richtig sichert oder abgelenkt ist.

Das Kletterzentrum Thalkirchen, das mit mehr als 500 Kletterrouten über die größte Anlage weltweit verfügt, warnt mit zahlreichen Schildern und Bildern auf dem Boden vor häufig gemachten Fehlern; kontrolliert, ob man einen Kletterkurs absolviert hat, wird allerdings nicht.

© SZ vom 07.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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