Täter gefasst:Sechsjähriger missbraucht

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20-Jähriger attackiert den Buben in der Umkleide eines Sportvereins

Von Martin Bernstein

Ein 20-jähriger Ringer eines Sportvereins im Münchner Osten hat am vergangenen Dienstag einen sechsjährigen Buben nach dessen Training in der Umkleidekabine an der Baumkirchner Straße sexuell missbraucht. Mit Hilfe des Vereins konnte die Münchner Kriminalpolizei den Täter ermitteln und am Samstag festnehmen. Der Mann, der im Landkreis Erding lebt, sitzt inzwischen in Haft. Nach Angaben des stellvertretenden Leiters des Kommissariats 15, Ignaz Raab, hat der 20-Jährige nach anfänglichem Leugnen inzwischen ein Geständnis abgelegt.

Der Vorschulbub hatte wie jeden Dienstag in der Ringerabteilung des 2800 Mitglieder starken ESV München-Ost trainiert. Sein Vater und sein dreijähriger Bruder hatten ihn begleitet. Als sie nach dem Training in die Umkleidekabine kamen, bemerkte der Vater einen ihm unbekannten Mann, der sich seinem Empfinden nach auffällig verhalten habe. Auch habe der Sechsjährige ungewöhnlich lange beim Umziehen gebraucht. Am Abend offenbarte sich das Kind dann seinen Eltern: Der fremde Mann habe ihm Hose und Unterhose ein Stück weit heruntergezogen und ihn im Analbereich berührt. Der Sechsjährige blieb dabei laut Polizei unverletzt.

Mit Hilfe von Fotos, die der Verein der Polizei zur Verfügung stellte, konnte der Täter ermittelt werden. Er war seit drei Jahren Mitglied des Vereins und kämpfte laut Erstem Kriminalhauptkommissar Raab auch bei Wettkämpfen der Ringer. Kontakte zwischen ihm und dem Kind hatte es vor dem Übergriff am Dienstag nicht gegeben, da ist sich die Polizei sicher. Im Jahr 2013 hatte der damals 17-Jährige aber ein elfjähriges Mädchen im Michaelibad begrapscht und war dafür vom Amtsgericht Erding verurteilt worden.

Ein Polizeisprecher lobte am Montag das Verhalten der Vereinsverantwortlichen, die sich sehr kooperativ gezeigt hätten. Zusammen mit der raschen Reaktion der Eltern und der Offenheit des Kindes habe das den schnellen Ermittlungserfolg ermöglicht.

© SZ vom 10.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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