SZenario:Nun mal langsam

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Ganz cool: Friedrich Liechtenstein am Flügel inmitten des Eröffnungsrummels. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Friedrich Liechtenstein eröffnet eine "Entschleunigungslounge"

Von Franziska Gerlach

Für einen Moment droht die Veranstaltung einer Themaverfehlung entgegenzusteuern. Eröffnet wird in dem Café, das Käfer in der Kunsthalle in den Fünf Höfen betreibt, an diesem Freitagabend die "Friedrich Liechtenstein Entschleunigungslounge." Aber, jetzt mal im Ernst, sieht so Entschleunigung aus? Zwei Frauen fallen sich um den Hals, eine Gruppe Mittzwanzigerinnen hat sich auf jene Art von Konversation verlegt, die sich nicht zwischen angeregt und aufgeregt entscheiden kann, man hat sich eben einiges zu erzählen. Friedrich Liechtenstein, der aus Berlin angereiste Ehrengast des Abends, muss schließlich nicht nur gegen das Gemurmel ansingen, es fühlen sich auch zig Smartphonebesitzer zum Kameramann berufen. Das wiederum mag daran liegen, dass sich die Kunsthalle die Gastgeberrolle mit Käfer und dem Privatsender Tele 5 teilt, sich also einige Medienleute unter den Gästen befinden. Liechtenstein, das Mikrofon fest in der Hand mit den gold lackierten Fingernägeln, kann sich einen Kommentar nicht verkneifen: "Man singt vor Gästen, die reden, und wird dabei noch gefilmt. Das ist ein Traum."

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