SZenario:Glückwünsche von der Gina

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Zum Geburtstag gab's für Richard Süßmeier unter anderem ein goldenes Biertragerl. (Foto: Claus Schunk)

Zu Richard Süßmeiers 85. kommen mehr als 200 Gäste

Von Franz Kotteder

"Auf die Welt gekommen bin ich im August in der Maistraße", sagt Richard Süßmeier, "natürlich wäre es gescheiter gewesen, wenn das im Mai in der Augustenstraße passiert wäre." Denn dann wären noch mehr als 200 Gäste gekommen zur Feier seines 85. Geburtstags in der Gaststätte Großmarkthalle. So fehlen urlaubsbedingt ausgerechnet die Chefs der Paulanerbrauerei, deren Wirt Süßmeier 50 Jahre lang war und auf die er auch immer wieder bei seinen zahlreichen Ansprachen hingewiesen hat, wie der frühere Paulanerchef Peter Kreuzpaintner lobt. Ein Irrtum, meint Süßmeier augenzwinkernd, "ich dachte immer, es steht in meinem Vertrag, dass ich das erwähnen muss. Inzwischen hab ich festgestellt: Das stimmt gar nicht."

Zu spät, nach vielen Jahrzehnten erfolgreichen Daseins als Wirt in München in diversen Gaststätten vom Straubinger Hof über die Großmarkthalle bis hin zum Forsthaus Wörnbrunn und dann auf der Wiesn im Armbrustschützenzelt zwischen 1958 und 1984, bis ihn der damalige Kreisverwaltungsreferent Peter Gauweiler dann vom Oktoberfest kegelte. Der heutige Wiesnwirtesprecher Toni Roiderer sagt, Süßmeier sei immer sein Vorbild gewesen, er habe viel gelernt von ihm: was man machen könne und was nicht. "Und auch, dass alle Kollegen immer gleich hinter dir gestanden sind, sobald von vorne auf dich geschossen wurde." Da muss Süßmeier grinsen. Roiderer weiß auch: "Der Onkel, der ein Geschenk dabei hat, ist angesehener als die Tante, die am Nachmittag Klavier spielt", und deshalb hat er eine Ration von Süßmeiers Lieblingszigarren dabei. Da ist er freilich nicht der einzige - Zigarren gibt es reichlich, aber eine Tante, die am Nachmittag Klavier spielt, findet sich nicht! Dafür spielt die Oberlandler Wirtshausmusik aus Arget auf, und die Schar der Gratulanten reißt drei Stunden lang nicht ab. Süßmeier freut sich sichtlich über die Glückwünsche, die außer von einigen prominenten Personen auch vom Taufkirchner Bäckermeister Christoph Götz und von Süßmeiers ehemaliger Wiesnbedienung Gina Moser, 95, kommen. Man sieht ihm jedenfalls an: Ach, es ist schon auch in Ordnung, wenn man im August in der Maistraße auf die Welt kommt.

© SZ vom 24.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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