SZ-Adventskalender:5,2 Millionen Euro für Menschen in Not

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Etwa 22.000 Leser unterstützen den SZ-Adventskalender und helfen somit Kindern, armen Familien und Senioren. Münchens Sozialreferentin Brigitte Meier spricht von einer existenziellen Hilfe für viele Bürger in der Region.

Von Sven Loerzer

Die Spendenbereitschaft der Deutschen hat nachgelassen, nicht aber die der SZ-Leser: Sie haben in den vergangenen Monaten erheblich tiefer in die Tasche gegriffen, um armen, kranken und behinderten Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft zu helfen. Für den "Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung" spendeten die Leser 5,26 Millionen Euro. Das sind rund 620.000 Euro mehr als im Vorjahr für bedürftige Menschen in München und der Region.

Beeindruckend ist nicht nur die Gesamtsumme, sondern auch die Zahl der Spender. Mehr als 22.000 Leser engagierten sich für das Hilfswerk. Ihre Spenden gehen ohne jeglichen Abzug an Bedürftige und soziale Projekte zu ihrer Unterstützung, denn alle Verwaltungskosten begleicht der Süddeutsche Verlag. "Dieses großartige Ergebnis ermöglicht es uns, wieder ein Jahr lang kranken, behinderten, alten Menschen, Kindern und Familien in schwierigen Situationen zu helfen", bedankt sich Claudia Strasser, Geschäftsführerin des SZ-Adventskalenders.

Dessen 64. Hilfsaktion galt schwerpunktmäßig behinderten und kranken Kindern, alten und einsamen Menschen, Familien, die trotz Arbeit nicht genug zum Leben haben, und pflegenden Angehörigen. Außerdem erfüllte der SZ-Adventskalender Wünsche von Kindern aus armen Familien. "Es gibt nichts Schöneres, als mit den Spenden unserer Leser Not und Leid lindern zu können", sagt Claudia Strasser. "Für das große Vertrauen in unsere Arbeit sind wir allen Unterstützern zutiefst dankbar."

Auch die Münchner Sozialreferentin Brigitte Meier ist begeistert über die große Hilfsbereitschaft der Bürger. Gerade Menschen, die wegen Krankheit oder Alter auf lange Sicht mit dem gesetzlichen Existenzminimum auskommen müssten, bräuchten "schnelle Hilfe durch Spenden und langfristig deutlich verbesserte gesetzliche Ansprüche".

Viele Spenden aus dem Ausland

Den Menschen in der Heimatregion der SZ fühlen sich auch viele Leser außerhalb Bayerns verbunden. Viele Spenden kamen aus dem Ausland, so zum Beispiel Belgien, Frankreich, Österreich, Schweiz und den USA. Kinder an 24 Schulen aus München und der Region sammelten Geld für jene, denen es schlechter geht.

Insgesamt fast 500.000 Euro spendeten rund 2200 Leser direkt im SZ-Servicezentrum in der Fürstenfelder Straße. Manche Kinder opferten dafür ihr Taschengeld; Erwachsene nahmen Geburtstage und Hochzeiten, aber auch Trauerfälle zum Anlass, um für den SZ-Adventskalender um Spenden zu bitten. Bei einem privaten Fest etwa veranstaltete die Gastgeberin eine Buchauktion und konnte so mehr als 1000 Euro erlösen.

Auch 649 Unternehmen aus dem Münchner Raum beteiligten sich. Die höchste überwiesene Einzelsumme waren 50.000 Euro. Sie kam gleich zwei Mal: zum einen von Knorr Bremse Global Care - das weltweit tätige Unternehmen engagiert sich auch an seinem Stammsitz sozial; zum anderen von einem Privatspender, der seit vielen Jahren Vertrauen in die Arbeit des Hilfswerks hat.

Und die Spenden wirken: "Sie haben unsere Visionen gestärkt und ausgerichtet", dankte die alleinerziehende Mutter eines leukämiekranken Kindes, "mit ganz vielen Freudentränen". Eine Rentnerin, die auf Sozialhilfeniveau lebt, übermittelte ihr "allerherzlichstes Dankeschön" für die unerwartete Hilfe. Die kranke und behinderte Frau bekam, weil sie schlecht zu Fuß ist, ein Spezial-Fahrrad mit drei Rädern. Damit kann sie trotz Gleichgewichtsproblemen noch selbständig einkaufen. Den SZ-Lesern machte sie ein ganz kurzes, schönes Kompliment: "Es ist schön, dass es Sie gibt."

© SZ vom 16.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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