Streit um Maya-Ausstellung:Maya-Schatz kommt nicht ins Museum

Die in München beschlagnahmten Maya-Schätze bleiben unter Verschluss. Kunstminister Goppel wies die SPD-Forderung zurück, die Werke nicht in Lagerhallen schlummern zu lassen, sondern in einem Museum auszustellen.

Die Landtags-SPD fordert die Ausstellung der in München beschlagnahmten Millionenschätze präkolumbischer Kunst aus Lateinamerika. Die Werke sollten nicht in Lagerhallen schlummern, sondern in einem Museum wie dem Völkerkundemuseum gezeigt werden, sagte Landtagsvizepräsident Peter-Paul Gantzer.

"Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie einen Weg finden würden, diese umfangreiche, bedeutende und sehr schöne Sammlung öffentlich ausstellen zu lassen", schrieb der Politiker an Kunstminister Thomas Goppel (CSU). Dieser wies den Vorschlag jedoch als "vollkommen abwegig" zurück. Solange der Freistaat nicht wisse, wem die Sammlung gehöre, könne es nicht sein erstes Interesse sein, die Werke öffentlich auszustellen, so Goppel.

Die auf einen zweistelligen Millionenwert geschätzte Kollektion mehrerer Sammler war 1997 in Spanien zu sehen. Dort wurde sie mehr als zehn Jahre in einem Lagerhaus aufbewahrt und im April 2008 nach München geschafft. Die spanischen Behörden prüfen, ob das rechtens war. Auch die Echtheit vieler Stücke ist umstritten, außerdem haben mehrere lateinamerikanische Länder Anspruch darauf erhoben, da es sich um Raubkunst handele.

© SZ vom 15.05.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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