Stoiber und Ude ausgezeichnet:Eine Ehrung für gute Freunde

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Edmund Stoiber und Christian Ude sind mit der Ohel-Jakob-Medaille der Israelitischen Kultusgemeinde geehrt worden, weil sie sich für den Neubau der Synagoge eingesetzt haben.

Beate Wild

Der Zeitpunkt war bewusst gewählt, die Bedeutung dementsprechend groß. "Zwei ganz besonders gute Freunde der Juden wollen wir heute ehren", sagte der Historiker Michael Wolffsohn in seiner Laudatio. Im Rahmen der Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht in Münchens neuer Haupsynagoge sind am Sonntag Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Edmund Stoiber und der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude mit der Ohel-Jakob-Medaille der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern geehrt worden.

Charlotte Knobloch und Christian Ude bei den Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht in München. (Foto: Foto: Rober Haas)

Dass es seit 2006 im Herzen Münchens die Synagoge und das Gemeindezentrum gebe, sei neben der Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, vor allem Stoiber und Ude zu verdanken. "Die beiden verkörpern die neue bundesstaatliche Gegenwart, das ethische Kontrastprogramm zum nationalsozialistischen Mörderstaat", sagte Wolffsohn. Stoiber und Ude hätten sich noch mehr als andere für "die jüdische Sache" eingesetzt, würdigte er die beiden Politiker.

Sichtlich bewegt sagte Charlotte Knobloch, die Präsidentin des Zentralrats der Juden, dass ihr Stoiber und Ude wie niemand sonst geholfen hätten, ihren Traum vom Neubau einer Synagoge zu verwirklichen. "Wir dürfen heute das Wunder der Renaissance des Judentums in Deutschland erleben", sagte sie.

Die beiden Geehrten zeigten sich tief berührt. Es sei die "bewegenste Auszeichnung", die er je bekommen habe, sagte Stoiber. Von Knobloch und ihrer Stärke sei er sehr beeindruckt. "Durch die Visionen von Charlotte Knobloch hat das Judentum im Stadtbild wieder eine Zukunft", bekräftigte Ude. Die Ehrung mit der Ohel-Jakob-Medaille sei für ihn ein "persönliches Glückserlebnis".

Die Ohel-Jakob-Medaille wurde erstmals vergeben. Anlässlich des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht und des zweiten Jahrestages der Eröffnung der Münchner Hauptsynagoge hat die jüdische Gemeinde diesen Preis ins Leben gerufen, um von nun an jährlich Menschen zu ehren, die sich für die "jüdische Sache" einsetzen.

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