Störung auf der Stammstrecke:Brandstifter legt S-Bahn lahm

Stundenlanges Warten und völlig überfüllte Trambahnen: Am Montagabend hat eine Störung auf der Stammstrecke vielen Pendlern den Feierabend versaut. Die Ursache: Ein Unbekannter hatte Kabel angezündet und so Signale ausgeschaltet.

Von Stephan Handel, München

Ein vermutlich vorsätzlich gelegter Brand in einem Kabelschacht war am späten Montagnachmittag verantwortlich für die Komplettsperrung der S-Bahn-Stammstrecke. Im abendlichen Berufsverkehr mussten Tausende Fahrgäste stundenlang warten oder versuchen, mit völlig überfüllten Trambahnen ihrem Ziel näher zu kommen.

Der Schaden war auch am Dienstag noch nicht vollständig repariert - die Bahn kündigte an, gegen 18 Uhr den normalen Fahrbetrieb wieder aufnehmen zu wollen. Bis dahin kam es zu Verspätungen der Züge nach Ingolstadt und nach Landshut sowie der S-Bahnlinien 1 und 2.

Gegen 16.30 Uhr am Montag hatten Passanten nahe der Hildachstraße zwischen Laim und Pasing Rauch bemerkt. Er kam von einem Brand in einem Kabelschacht, bei dem laut Bahn "betriebsnotwendige Kabel" zerstört wurden, nämlich solche, die die Signale steuern.

Erste Ermittlungen der Polizei ergaben, dass ein "mit Brandbeschleunigungsmittel versehener Gegenstand" in den Kabelschacht gesteckt und entzündet worden war - aus diesem Grund ermitteln die Brandfahnder wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Fahrgäste waren laut der Mitteilung nicht gefährdet. Hinweise auf mögliche Täter gab es bis Dienstag nicht, die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden. Die Bahn musste 70 Meter defekte Kabel ersetzen, erst dann sei ein regulärer Fahrbetrieb wieder möglich gewesen.

© SZ vom 15.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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