Startbahn-Streit an der CSU-Spitze:Freisings Luftkurdirektor wird Erwin Huber nicht

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Karikatur: Dieter Hanitzsch (Foto: N/A)

Leserbriefe zu den CSU-Querelen

"Huber droht Seehofer mit Klage" und Kommentar "Fragwürdige Wiederholung" vom 2. Mai:

Aufgeblasenes Projekt

Man könnte Erwin Huber fast dankbar sein, dass er uns mit seiner Position zum Ausbau des Münchner Flughafens so schön vor Augen führt, wie es aussieht, wenn der Geist der Freihandelsabkommen TTIP und CETA weht und die Interessen von Wirtschaftsunternehmen und Kapitaleignern Vorrang vor den Interessen von Mensch und Natur haben sollen. Da soll die Stadt zwar verpflichtet sein, "den Bau eines leistungsfähigen Flughafens zu unterstützen" - dabei haben wir diesen ja längst, es dreht sich inzwischen ja darum, ihn aufgrund umstrittener Prognosen weiter aufzublasen.

Aber wenn die Stadt sich auf ihr Vetorecht beruft, das ja auf dem gleichen Vertrag beruht wie die von ihm postulierte "Verpflichtung", ist das für ihn ein "unfreundlicher Willkür-Akt". Dann tischt er auch noch das Märchen auf, dass der Flughafen "die Steuerzahler nicht belaste". Dabei geht es mit den Subventionen schon beim unversteuerten Flugbenzin los. Dass wir auch mit unserer Gesundheit und Lebensqualität bezahlen, hat in einem solchen Denken schon gar keinen Platz. Gerhard Weydt, Ebersberg

Hubers Verhalten verwundert

In hohem Maße verwunderlich ist das Verhalten Erwin Hubers: Er stellt die Interessen der Startbahn-Lobby allen Ernstes über die Gesundheit der bayerischen Bürger! Flugplätze sind keine Luftkurorte, denn die Atemluft wird durch die in gigantischen Mengen ablaufende Kerosin-Verbrennung ausreichend intensiv belastet - jetzt aber will Huber zusätzliche Abgasmengen durch eine weitere Startbahn erzeugen! Es sei behauptet, dass Hunderttausende Diesel-Autos uns ausreichend mit schlechter Luft versorgen und weitere Abgas-Zufuhren keine Notwendigkeit darstellen, weder im Landkreis noch vor der Haustür der Landeshauptstadt. Nicolai Freytag von Loringhoven, München

Klimaschutz - eine Heuchelei

Wozu brauchen wir noch einen Klimagipfel der Nationen, Umweltschutz, Naturschutz, wenn wir das Klima und die Natur zum Abschuss freigeben. Darauf erwartet man eine Antwort von Herrn Erwin Huber von der CSU. Die Veränderung in Deutschland durch Wachstum des Verkehrs auf Autobahnen und Straßen, der gnadenlose Landschaftsverbrauch im Freistaat und die Zubetonierung besten Ackerbodens haben ein Ausmaß angenommen, das unsere Gesundheit und unsere Natur bedroht. Wir sind Gefangene dieses Wirtschaftssystems, das nur auf ständiges Wachstum ausgerichtet ist.

Die Grünen haben ihre Sonnenblume vertrocknen lassen und sind nur noch Partei, bedacht auf ihren Machterhalt. Wir brauchen keine dritte Startbahn am Flughafen, um zahlungskräftige Klientel aus dem arabischen Raum anzulocken. Wir brauchen den Sieg der Vernunft! Erika Lutz, Grafing

Spezialdemokrat Seehofer

Ich stimme Frank Müllers Kommentar komplett zu. Die Bindungsfrist ist verstrichen, Ende! Ob das Herrn Seehofer mit populistischem Blick auf wen auch immer nun gefällt oder nicht. Möge er erkennen und respektieren, dass er nicht alleine das Zünglein (pardon, die Zunge) an der Waage ist. Das hat viel mit Demokratieverständnis zu tun. Horst Müller, München

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen.

Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen.

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© SZ vom 10.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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