Der Landsberger CSU-Kreisvorsitzende Alex Dorow kandidiert am 14. Oktober im Stimmkreis Landsberg und Fürstenfeldbruck-West zum zweiten Mal für die Landtagswahl. 83 von 88 Delegierten haben den 53 Jahre alten Landtagsabgeordneten in Türkenfeld als Direktkandidaten nominiert.
Wie wichtig es der CSU ist, ein möglichst geschlossenes Bild abzugeben, zeigte die Anwesenheit prominenter Parteivertreter aus den Bundeswahlkreisen sowie den beiden Landtagsstimmkreisen. Das Bild, das Alex Dorow vom Zustand seiner Partei in seiner kurzen Rede zeichnete, sollte diesen Eindruck unterstreichen. Dorow, der in Schondorf aufgewachsen ist, ersparte sich und den Delegierten eine Rückschau auf seine viereinhalbjährige Tätigkeit als Stimmkreisabgeordneter im Landtag und verlegte sich auf die aus seiner Sicht für die CSU erfolgreich verlaufenen Koalitionsverhandlungen in Berlin sowie Punkte aus dem Landtagswahlprogramm.
Den anderen im Landtag vertretenen Parteien und seinen Konkurrenten im Stimmkreis widmete sich Dorow nicht. Dafür aber jener Partei, die der CSU Wähler weggenommen hat. Die Alternative für Deutschland sei "keine harmlose Partei", sagte Dorow, das aggressive Auftreten "kein Ausrutscher der Funktionäre". Dorow gesteht der AfD lediglich zu, "mitunter die richtigen Fragen gestellt" zu haben. Aber sie gebe keine Antworten. Die CSU werde deshalb einen "Kampf um die Gutwilligen und Nationalkonservativen" führen, um Wähler zurückzugewinnen. Dorow sagte, die Landtagswahl werde eine "Grundsatzentscheidung über die Zukunft sein", er werde alles daran setzen, dass sie anders ausgehe als die Bundestagswahl.
Das Ergebnis der Bundestagswahl hat CSU-Politiker im Allgemeinen nachdenken lassen und Dorow im Speziellen zu der Erkenntnis gebracht: "Ein Weiter-so wird es nicht mehr geben." Die Wahl sei ein "Denkzettel" gewesen. Ein wesentlicher Grund für das schlechte Abschneiden ist aus Dorows Sicht die verfehlte Asylpolitik von Kanzlerin Angela Merkel. Was ihr vor der Wahl nicht gelungen sei, habe die CSU bei den Jamaika-Verhandlungen und in den Koalitionsgesprächen mit der SPD umsetzen können: die Begrenzung der Zuwanderung. Damit habe man ein Wahlversprechen eingelöst.