Starnberg/Gilching:Martin und das Laserschwert

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Ute Eiling-Hütig begutachtet zusammen mit Firmen-Gründer Carl Baasel (v.l.), IHK-Chef Martin Eickelschule und Gerd Zanker eine Geldschein-Druckplatte. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

IHK-Chef Eickelschulte wartet noch immer auf das Kultobjekt, das er vor 15 Jahren bei der Starnberger Firma Baasel Lasertech in Auftrag gegeben hat. Natürlich geht es beim Firmenbesuch auch um ernste Themen

Von Otto Fritscher, Starnberg /Gilching

"Wann liefern Sie mir denn endlich das Laserschwert?", fragt Martin Eickelschulte. Carl Baasel, Gründer und nun Aufsichtsrat der Starnberger Firma Baasel Lasertech, zuckt nur mit den Schultern - und lacht. "Immerhin ist der Auftrag jetzt schon 15 Jahre her", setzt Eickelschulte nach - und fängt auch zu grinsen an. Die anderen Teilnehmer der illustren Rund machen an diesem Mittwochabend ungläubige Gesichter. Gewiss, Baasel Lasertech ist ein erfolgreiches und hochspezialisiertes Unternehmen, wie sich später bei einem Rundgang durch den Betrieb noch zeigen wird. Hier können Druckplatten für Geldscheine mit dem Laser graviert werden, medizinische Gerätschaften etwa für die Endoskopie werden entwickelt und gebaut - aber ein Laserschwert? "Es handelt sich seit 15 Jahren um einen Running Gag zwischen Herr Baasel und mir", klärt Eickelschulte, Vorsitzender des Starnberger IHK-Gremiums, die Runde auf. Er sei nun mal ein großer Star-Wars-Fan. Und nachdem Carl Baasel ihm in einem hochtechnischen Vortrag erklärt habe, dass ein Laserschwert technisch gar nicht möglich sei, habe er sich jetzt wenigstens die Laserschwert-App auf sein Handy geladen. "Die leuchtet schön, wenn man das Handy bewegt und macht entsprechende Geräusche wie im Film." Alles klar.

Aber natürlich haben Eberhard Sasse, Präsident der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, zu der rund 400 000 Betriebe gehören, und deren Hauptgeschäftsführer Peter Driessen auch ernste Anliegen, bei dieser Sitzung des Starnberger IHK-Gremiums. Sie sind sozusagen aufs Land gekommen, um sich hier ein Bild von der Wirtschaftslage zu machen. Landrat Karl Roth zeichnet - mit Recht - ein positives Bild, spricht aber auch die schwierige Situation an mit den Asylbewerbern, die im Landkreis untergebracht werden müssen, und skizziert den langen Weg, bis die Fachoberschule schließlich für den Standort Starnberg gesichert werden konnte. Ute Eiling-Hütig, die CSU-Landtagsabgeordnete aus Feldafing, spricht über größere Themen wie den Energiedialog, die Erbschaftssteuer und den Mindestlohn. Hauptgeschäftsführer Driessen sagt dann noch zur aktuellen Situation in der Wirtschaftsregion München: "Hier ist richtig Musik drin."

Carl Baasel hat die Firma 1975 in München gegründet, dann war sie kurze Zeit in Kempfenhausen, bevor sie 1985 an den jetzigen Standort an der Petersbrunner Straße in der Kreisstadt umzog. Doch dieser Firmensitz wird noch im Laufe des Jahres aufgegeben, das Unternehmen, das inzwischen zur amerikanischen Rofin-Gruppe gehört, wird nach Gilching in das Gewerbegebiet Süd umziehen, in das Haus der ehemaligen Donauer Solartechnik. Dort ist einfach mehr Platz. "Eine Firma muss sich immer wieder erneuern", ist das Kredo von Carl Baasel. Was mit dem bisherigen Firmensitz in Starnberg geschehe, sei "völlig offen", so der Firmengründer.

© SZ vom 24.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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