Starnberg:Sturmböe fegt Schulbus von der Straße

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Starke Schneefälle behindern den Verkehr: Polizei meldet zahlreiche Blechschäden - Winterdienste pausenlos im Einsatz

Christiane Bracht

Glätte und heftige Schneeverwehungen haben am Mittwoch vielen Autofahrern im Fünfseenland schwer zu schaffen gemacht. Am schlimmsten traf es zwei Busfahrer. Der eine war gegen 7.40 Uhr gerade auf dem Rückweg vom Gymnasium Tutzing, als ihn etwa 500 Meter vor der Abzweigung auf die Bundesstraße 2 vermutlich eine starke Windböe erfasste und von der Fahrbahn fegte. Der Bus fuhr jedenfalls laut Polizei eine etwa zwei Meter hohe Böschung hinab und stürzte auf die rechte Fahrzeugseite. Zuvor krachte er allerdings noch in das Auto eines 19-jährigen Pöckingers, der in der Nacht bereits von der Straße abgekommen und an der selben Stelle die Böschung hinabgerutscht war. Der junge Mann hatte den Wagen einfach stehen lassen, um ihn am Vormittag in Ruhe wieder hinaufziehen zu können. Doch der Bus beschädigte das Auto morgens komplett. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 5000 Euro, den am Bus auf 2000 Euro. Der Busfahrer wurde bei dem Unfall leicht verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden. Um den Bus bergen zu können, musste die Straße zwischen Garatshausen und Traubing zwei Stunden bis 12.45 Uhr gesperrt werden.

Verunglückter Schulbus wird bei Traubing geborgen. Foto: Fuchs (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Ein anderer Busfahrer verunglückte gegen 6.30 Uhr bei Wielenbach, als der Wagen eines 36-jährigen Peißenbergers in den Schneeverwehungen ins Schleudern geriet und in den entgegenkommenden Bus prallte. Bei dem Unfall verletzte sich der 40-jährige Busfahrer aus Herrsching. Er saß allein im Bus. Den Schaden schätzt die Polizei auf rund 16 000 Euro. Auch hier musste die Straße eine Dreiviertelstunde lang gesperrt werden.

Glück im Unglück hatte ein 21-jähriger Autofahrer zwischen Dießen und Fischen. Um 8 Uhr schleuderte er in den Schneeverwehungen gegen einen Baum, blieb jedoch unverletzt. Schaden: 4000 Euro. Einem 32-jährigen Hausmeister im Starnberger Gewerbegebiet wurde die Unachtsamkeit einer Autofahrerin zum Verhängnis. Er war laut Polizei gerade dabei, Schnee auf einem Parkplatz zu räumen, als ihn eine Autofahrerin beim Rückwärtsfahren erfasste und zu Boden schleuderte. Dabei verletzte sich der Mann. Die Frau allerdings fuhr mit ihrem silberfarbenen Audi mit Tölzer-Kennzeichen einfach weiter. Die Polizei sucht nun Zeugen der Unfallflucht (Telefon 08151/3640). Außerdem meldet die Polizei in Starnberg und Gauting zahlreiche Blechschäden, weil Autos ins Rutschen kamen oder nicht rechtzeitig bremsen konnten.

Eine Herausforderung war die Witterung gestern auch für die Winterdienste, die zum Teil schon morgens um 2 Uhr in ihre Fahrzeuge klettern mussten, um die Straßen zu räumen und zu streuen. 35 Mitarbeiter mussten allein in Starnberg ran. Doch die Streufahrzeuge kamen vor allem bei Landstetten, wo laut Betriebshofleiter Peter Mayer heftige Schneeverwehungen waren, kaum mit dem Räumen nach. "Es ist der extremste Tag in diesem Winter", sagte er der SZ. Auch in Gauting waren alle neun Räumfahrzeuge, die vier kleineren für die Gehwege und zwölf Männer mit Schaufeln den ganzen Tag unterwegs, um Straßen und Wege frei zubekommen. Rund 260 000 Euro hat Starnberg bisher für den Winterdienst ausgegeben, denn die Kälte kam erst Mitte Dezember. Die Gemeinden haben deutlich weniger Salz verbraucht als sonst. So hat Gilching lediglich ein Viertel der 700 Tonnen Salz verbraucht, und in Berg hat man etwa die Hälfte auf den 63 Straßenkilometern ausgebracht.

© SZ vom 16.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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