Stimmenfang:Elf Bewerber um ein Mandat

Im neuen Bundestagswahlkreis treten am 24. September besonders viele Direktkandidaten an

Von Michael Berzl

Ginge es ihnen um die Erststimme, müsste ein Blick auf die aktuellen Prognosen zehn der elf Direktkandidaten arg frustrieren. Schon jetzt ist mit großer Wahrscheinlichkeit auszumachen, wer das Mandat im Bundeswahlkreis 224 erringt. Dennoch legen sich alle Bewerber ins Zeug, stehen vor Bahnhöfen an Informationsständen, verteilen kleine Werbegeschenke und Faltblätter, suchen das Gespräch und werben bei Abendveranstaltungen in Gaststätten um Unterstützung. Denn abgesehen von der eigenen Bewerbung gilt es schließlich, Zweitstimmen für die Partei zu holen. Die Zahl der Bewerber als Wahlkreisabgeordneter ist diesmal besonders hoch. Der Wahlleiter im Starnberger Landratsamt spricht daher von einem Rekord. Das gilt auch für die Zahl der Landeslisten, die angekreuzt werden können; für die Zweitstimme stehen 21 Vorschläge zur Auswahl.

Fast alle Direktkandidaten im neuen Wahlkreis, der aus den Landkreisen Starnberg und Landsberg sowie der Stadt Germering besteht, kommen aus dem Landkreis Starnberg. Auf einen Job in Berlin dürften sich aber nur die beiden Bewerber aus dem Landkreis Landsberg einstellen: der Denklinger Bürgermeister Michael Kießling, der für die CSU antritt, und Martin Hebner aus Dießen, der auf Platz 1 der AfD-Landesliste steht. Alle anderen Direktkandidaten haben auf den Listen nur Plätze weit hinten erhalten oder sind dort gar nicht genannt. Nach der Bundestagswahl ist vor der Landtagswahl: Der eine oder andere Kandidat könnte daher im Herbst 2018 wieder dabei sein. Erste Interessensbekundungen gibt es schon.

© SZ vom 12.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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