Starnberg:Alles außer Liebe

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Weil der 11.11. auch die Narrenzunft bewegt, wollen nur wenige an diesem Tag heiraten.

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StarnbergDie Wahl des Hochzeitstermins ist für Brautpaare eine wichtige Sache: Der Mai ist beliebt, der ganze Sommer sowieso, um den Bund fürs Leben zu schließen. Wer im Dezember noch das Ja-Wort geben will, dem pressiert es meist, oder er will sich noch steuerliche Vorteile sichern. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch Termine mit einer Schnapszahl, sie bleiben nun mal besser im Gedächtnis. Nun steht wieder so ein Datum an: Freitag, 11. 11. 2011.

Das Schnapszahl lockt nur wenige Brautpaare in die Standesämter. Foto: Patrick Pleul/dpa (Foto: dpa)

Die Standesbeamten des Landkreises sehen dem Termin indes entspannt entgegen, haben sie doch nicht mehr zu tun, als sonst auch. Anscheinend ist der graue November doch kein so toller Monat. Oder es liegt am Datum an sich: Der 11. 11. ist auch der Faschingsbeginn. Mit Narretei wollen Verliebte ihre Hochzeit anscheinend nicht in Verbindung bringen. Schade irgendwie. "Der 11.11. steht mehr für den Beginn des Faschings", vermutet auch der Gilchinger Standesbeamte Andreas Meier. Deshalb gibt es im Werson-Haus nur vier Trauungen. Das entspricht genau dem Durchschnitt. Vier Trauungen sind auch in Starnberg angesetzt. Drei bis fünf sind es in der Regel, weiß Augustin Ullmann von der Stadt. Selbst in Feldafing gibt es keinen Heiratsboom. Bei Standesbeamtin Diana Büttner sind vier Trauungen vorgemerkt. Wenigstens steht hier, auch wenn die beliebte Roseninsel im Winterschlaf liegt, immerhin das fürstliche Ambiente des Spiegelsaals von Schloss Garatshausen für den feierlichen Ringe-Tausch zur Verfügung. Die vier Paare kommen von außerhalb, berichtet Büttner. Den besonderen Reiz des Herrschinger Kurparkschlösschens werden drei einheimische Hochzeitspaare genießen. "Ein ganz normaler Tag" für Standesbeamtin Anna Maria Sterl.

Wegen seines romantischen Flairs ist das Künstlerhaus Gasteiger in Utting sehr beliebt. Doch auch dort wird es kein Hochzeitsgedränge geben: Vier Eheschließungen stehen an. "Wir wollten zunächst gar keinen Termin vergeben, denn die Villa muss ja extra geheizt werden. Doch dann kam ein Paar, das unbedingt am Freitag heiraten wollte", erzählt Standesbeamtin Claudia Maisterl. Die beiden, die sich schon lange kennen, hätten immer mal wieder von Heirat gesprochen. Die Braut habe wohl gemeint, wenn, dann nur am 11.11. 2011 um 11 Uhr. Der Bräutigam hat sie beim Wort genommen. bla

© SZ vom 08.11.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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