Seefeld:Zu wenig Platz fürs Rathaus

Lesezeit: 1 min

Debatte über eine Erweiterung ist beendet

Von Christine Setzwein, Seefeld

Für die Seefelder Gemeinderäte ist das Thema Sanierung und Erweiterung des alten Rathauses erledigt. Ein entsprechender Antrag der CSU wurde in der Sitzung am Dienstag befürwortet. Nur Hermann Ramsauer (Grüne) votierte dagegen. Zum einen, das hätten alle Untersuchungen von Fachleuten ergeben, sei auf dem Areal an der Hauptstraße zu wenig Platz für eine moderne, zukunftsfähige Verwaltung. Zum anderen sei es jetzt vor allem wichtig, dass der Supermarkt erweitern könne. Laut Bürgermeister Wolfram Gum (CSU) sei auch Edeka nach der Übernahme von Tengelmann willens, den Standort Seefeld auszubauen. Der Gemeinde könne nichts Schlimmeres passieren, als wenn der Nahversorger geschlossen werde. Mit dem Ausbau könne auch eine Drogerieabteilung eingerichtet werde, die die Seefelder nach dem Weggang von Rossmann schmerzlich vermissten.

Martin Dameris (SPD) hielt die Abstimmung über den Antrag zunächst für "absolut verfrüht", auch wenn er ebenfalls für die Supermarkterweiterung sei. "Wir haben keinen Gemeinderatsbeschluss, dass dort kein Rathaus mehr gebaut werden kann", monierte er. 1500 Quadratmeter seien laut Gutachten dafür nötig, aber wie viele seien möglich? Das wisse er nicht. Außerdem sollte vor einer Entscheidung die Öffentlichkeit informiert werden.

Das sahen seine Kollegen anders. "Wir haben genügend Veranstaltungen gemacht und Experten gehört", meinte etwa Johanna Senft (BVS). Jetzt sei es an der Zeit, einen Beschluss zu fassen und in die Zukunft zu schauen. Bei einem Bürgerentscheid im Oktober 2014 hatte die Mehrheit der Wähler einen Rathausneubau in Seefell abgelehnt und sich für den Erhalt und Ausbau des alten Gebäudes ausgesprochen. "Wir haben den Bürgerwillen geprüft und festgestellt, dass er nicht machbar ist", sagte Josef Wastian (FWG). Schließlich war nur Ramsauer der Meinung, dass der Bürgerentscheid nicht durch einen Gemeinderatsbeschluss ersetzt werden könne. Das alte Rathaus soll erhalten bleiben, nun muss die Grundstücksfrage geklärt werden. Die Verwaltung ist aus Platzgründen Ende März 2015 in den Technologiepark umgezogen.

© SZ vom 21.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: