Seefeld:Neues Domizil für die Retter

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Mit vielen Gästen feiert die Wasserwacht die Einweihung ihrer Rettungsstation am Pilsensee. Diakon Thomas Bücherl segnet den Neubau. (Foto: Georgine Treybal)

Die Wasserwachtgruppe am Pilsensee freut sich nach sieben Jahren Vorplanung über moderne Räumlichkeiten. Landrat Roth würdigt bei der offiziellen Einweihungsfeier vor mehr als 100 Gästen den ehrenamtlichen Einsatz

Von Michael Berzl, Seefeld

Dutzende Sup-Boards sind auf dem Pilsensee unterwegs, Kinder planschen im seichten Wasser, einige Schwimmer wagen sich schon weit hinaus, die Liegewiese beim Campingplatz Seefeld ist voll belegt: Am vergangenen Wochenende herrschte Betrieb wie im Hochsommer am dortigen Badegelände. Da ist es gut zu wissen, dass ausgebildete Retter der Wasserwacht stets ein Auge auf das Treiben haben und im Ernstfall eingreifen können. In dieser Badesaison, die gerade beginnt, steht ihnen nun aber eine neue Rettungsstation zur Verfügung, die am Sonntag mit geladenen Gästen feierlich eingeweiht wurde.

Fast 50 aktive Mitglieder hat die Wasserwachtgruppe am Pilsensee, zudem 20 Jugendmitglieder. Der Platz in der alten Hütte, die bisher genutzt wurde, hat nicht mehr ausgereicht, die Ausstattung entsprach nicht mehr heutigen Standards. Nun stehen knapp 200 Quadratmeter zur Verfügung; ein Sanitätsraum und eine Umkleide sind dazugekommen; im Dachgeschoss gibt es einen Jugendraum, der auch für Fortbildungen genutzt werden kann. Die Tauchausrüstung kann besser untergebracht und im Büro können Ordner gelagert werden, die bisher in Privatwohnungen von Mitgliedern aufbewahrt wurden.

Lange hat es gedauert, bis die Ortsgruppe ihre Vorstellungen verwirklichen konnte. Die Planungen begannen schon vor sieben Jahren, berichtete Wasserwacht-Vorsitzende Susanne Breuer in ihrer Ansprache vor mehr als hundert Gästen. "Wir mussten einen Stein nach dem anderen aus dem Weg räumen", sagte sie. Bei den zuständigen Stellen sei viel Überzeugungsarbeit zu leisten gewesen, bis die Genehmigungen vorlagen und die Finanzierung stand. Es war schon alles unter Dach und Fach, als sich herausstellte, dass sich eine Erweiterung des Altbestandes nicht mehr rentiert - so kam es zu einem Neubau.

Etwa eine Viertelmillion Euro hat das Fertighaus in Holzständerbauweise am Gelände des Campingplatzes am Pilsensee gekostet. Allein die Gemeinde Seefeld hat einen Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro geleistet, das Landratsamt steuerte 30 000 Euro bei und gewährte außerdem ein Förderdarlehen in Höhe von 100 000 Euro. Den Innenausbau haben die Wasserwachtler selbst erledigt. Landrat Karl Roth sicherte eine Spende von weiteren 1000 Euro zu und betonte die Bedeutung des ehrenamtlichen Wachdienstes am Seeufer gerade an einem Tag wie dem vergangenen Sonntag: "Während andere ihre Freizeit hier verbringen, schauen Sie in Ihrer Freizeit zu, dass nichts passiert". Und das ohne Bezahlung.

© SZ vom 29.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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