Seefeld:Arbeitsplatz mit Aussicht

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Gene und Franca Aurigemma sind nun auch Pächter des Badekiosks und kleinen Ladens auf dem Campingplatz Pilsensee. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Das Wirtepaar Franca und Gene Aurigemma vom "Il Kiosko" in Steinebach übernehmen nun auch Laden und Kiosk am Campingplatz am Pilsensee. Sie sind gespannt auf die neue Klientel.

Von Christine Setzwein, Seefeld

Einen Arbeitsplatz mit Seeblick zu haben, ist schon großes Glück. Aber gleich zwei davon? Nur ums doppelte Glück geht es Franca und Gene Aurigemma aber nicht. Vielmehr sind es neue Herausforderungen, Erfahrungen und neue Kontakte. Und natürlich geht es auch ums Geldverdienen. Darum hat das Gastronomen-Ehepaar zusätzlich zu seinem "Il Kiosko" am Wörthsee jetzt auch den kleinen Laden und den Kiosk am Campingplatz Pilsensee übernommen. Die offizielle Eröffnung findet noch vor den Pfingstferien statt.

Dass die neuen Betreiber italienische Wurzeln haben, ist unverkennbar. "Il Mercatino" heißt der Laden gleich links nach der Einfahrt zum Campingplatz, der bereits geöffnet hat. Die Kaffeemaschine läuft schon, es gibt frisches Brot - geliefert von der Bäckerei Reiss -, selbst gebackene Kuchen und kleine Snacks wie Tomaten mit Mozzarella oder Tramezzini. Bald sollen auch Antipasti, Pizza, Leberkäse und Würstl angeboten werden. Die Regale sind noch nicht voll, aber Zucker, Salz, Mehl, Getränke und das Zubehör für chemische Toiletten gibt es schon - eben alles, was der Camper am dringendsten braucht.

In Steinebach am Wörthsee ist der Kiosk von Franca, 49, und Gene, 52, längst zu einem beliebten Treffpunkt geworden. Viele Stammgäste sitzen dort auch außerhalb der Badesaison. Am Pilsensee wartet eine ganz andere Klientel: viele Dauercamper, Touristen, Ausflügler, Einheimische. "Das hat uns gereizt", sagt Gene Aurigemma. Beim Ausbau des Badekiosks konnten die neuen Betreiber auch ihre Ideen unterbringen. Geräte und Schränke sind geliefert, aber noch nicht eingebaut. Im Gegensatz zum Wörthsee wird es am Pilsensee nur Gerichte zum Mitnehmen geben: Eis, Pizza, Pommes, Würstl Salat, Currywurst und mehr.

Der Vertrag der Gastronomen mit dem Inhaber des Platzes, Hans-Caspar Graf zu Toerring-Jettenbach, läuft über zehn Jahre. Dass das gräfliche Rentamt den Platz zu Füßen von Schloss Seefeld aufwerten will, zeigt nicht nur die Auswahl der neuen Pächter. Mit Kerstin Linke und Wolfgang Reininger wurde Anfang des Jahres auch ein erfahrenes Betriebsleiterpaar eingestellt, das zuvor einen Campingplatz bei Usedom geleitet hat. Sie sollen auch die vom Landratsamt geforderte Umstrukturierung begleiten: "Weniger Dauercamper, mehr Touristen", sagt Reininger. Bis Ende des Jahres sollen die Dauerstellplätze auf 350 reduziert, die Touristenstellplätze auf 150 erhöht werden. Über die neuen Kollegen auf dem Platz freut sich Reininger. Die Aurigemmas seien erfahren und "sehr motiviert".

Um den Campingplatz Pilsensee ist jahrelang gestritten worden. Schon Landrat Rudi Widmann wollte den Platz schließen und ein Hotel bauen lassen, scheiterte aber mit diesen Plänen. Seit 2011 habe das Rentamt mit einem gültigen Bebauungsplan erst die rechtliche Grundlage dafür, dass der Platz überhaupt weiter betrieben werden dürfe, erläutert Liegenschaftsverwalter Martin Zerhoch. Als erstes wurden daraufhin unterirdisch neue Strom- , Wasser- und Abwasserleitungen verlegt. Nun beginnt die Planung für die Sanierung der Sanitärgebäude. Auf Online-Portalen kritisieren Camper vor allem den Zustand der sanitären Einrichtungen.

Doch die Lage des Platzes und die vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung entschädigen für vieles. Es gibt große Liegewiesen und sauberes Badewasser, ein Restaurant, eine Surfschule und Stehpaddel-Station und einen Segelclub. Nicht zu vergessen die acht Schlaffässer, die von Mitte Mai an bereits ausgebucht sind. "Il Mercatino" hat nun in der Hauptsaison von 7 bis 20 Uhr geöffnet, der Kiosk von 10 bis 22 Uhr.

© SZ vom 23.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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