Mühltal:Forsthaus soll Kulturhotel werden

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Zuletzt von Flüchtlingen bewohnt: das Forsthaus Mühltal. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

In den wilden Siebzigerjahren gehörte das Forsthaus Mühltal mit eigenem S-Bahn-Stopp, gemütlichem Restaurant und Biergarten zu den In-Lokalen. In der Disco "Waldkeller" feierten die jungen Starnberger bis in die frühen Morgenstunden. Spätestens als die Haltestelle wegfiel, ging es bergab mit dem Gasthof - die Wirte verließen das Mühltal fast schon fluchtartig. Bis Ende vergangenen Jahres fanden in dem Haus dann knapp 60 Asylbewerber Unterkunft. Und wenn es nach dem Flüchtlingsverein "Hilfe von Mensch zu Mensch" geht, soll aus dem verwunschenen Gemäuer eine Begegnungsstätte von Einheimischen und Migranten werden: ein Kulturhotel, in dem Künstler, Referenten der Organisation und Privatleute übernachten können. Geschäftsführerin Sadija Klepo jedenfalls findet: "Dieser Ort hat etwas Magisches." Klepo wälzt die Pläne seit Herbst 2016, sie hat inzwischen Mitstreiterinnen gefunden: Elisabeth Carr, Chefin der "Kunsträume am See", die schon zu mehreren Events im Mühltal eingeladen hat, und Daniela Tewes von der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg. Das Problem: Nach ersten Ortsbesuchen und Gesprächen mit Landratsamt und Jobcenter zeigte sich, dass dieses Vorhaben einiger Investitionen bedarf. "Denn ohne gesicherte Einnahmen, zumindest in der Anfangsphase, lässt sich dieses Kulturprojekt nicht umsetzen", teilt Tewes in einer Presseerklärung mit. Sie hofft nun auf die finanzielle Unterstützung von Behörden, Firmen und Privatpersonen, auf kreative Ideen und Leute, die mit anpacken. Ziel der Aktion ist es auch, Flüchtlinge im Landkreis bei der Suche nach einer Arbeitsstelle im Mühltal zu unterstützen. So lautet auch das Motto des Vereins, der unter Telefon 089/189179855 zu erreichen ist: "Hilfe zur Selbsthilfe." Momentan lassen die Eigentümer, die Gebrüder Kilk, das Haus sanieren.

© SZ vom 22.06.2017 / sum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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