Mitten in Starnberg:Starnberger Schwibbogen

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Es muss nicht immer Glühwein sein: Wer außergewöhnliche Geschenkideen sucht, wird auf den vielen Weihnachtsmärkten sicher fündig

Von otto fritscher

Manche gehen auf den Weihnachtsmarkt, der auch Adventsmarkt oder Christkindlmarkt heißen kann, aus nur einem einzigen Grund: Sie suchen ein Geschenk, das es weder in einem Elektronikgroßmarkt, noch bei Zalando und auch nicht bei Amazon gibt. Also wirklich ganz was Individuelles. Nun, dass auf den Märkten vor allem Weihnachtliches angeboten wird, ist klar. Früher, da war das noch anders, das Angebot auf dem Starnberger Christkindlmarkt etwa viel bunter. Da konnte man sich am Stand des örtlichen Eisenwarenhändlers eine Bohrmaschine kaufen, oder gleich auch einen Hammer, um das unpassendste Weihnachtsgeschenk in einem Wutanfall müllereinertauglich zu reduzieren. Das hat manchen dann auch wieder nicht gefallen. Heute sind wir alle ja weihnachtsmäßig cool, und suchen supercoole Geschenke. Die allercoolsten passen natürlich zum Anlass Weihnachten - und deshalb bekommt man sie nirgendwo anders als auf dem Weihnachtsmarkt.

Wer am vergangenen Wochenende auf den zahlreichen Märkten unterwegs war, konnte schon mal reichlich Geschenkeausbeute machen: Zirben-Schokolade, die Chocolatier Clement aus Bernried nur zur Weihnachtszeit herstellt, oder - noch exklusiver - einen Schwibbogen mit der Silhouette der Kreisstadt Starnberg, ein Einzelstück, mit einer LED-Beleuchtung auch energietechnisch auf dem neuesten Stand. In mühevoller Heim- und Handarbeit wird so etwas gebastelt, gefeilt, lackiert und gesägt, und diese Mühe hat sich nicht ein Starnberger gemacht, nein, sondern Uwe Clausen aus Neuried.

Er fertigt Weihnachtssterne, Pyramiden und eben auch Schwibbögen. Ein Begriff, der der Architektur entlehnt ist und eigentlich einen scheinbar schwebenden Bogen meint. Schwibbögen werden heute vor allem im Erzgebirge hergestellt, mit allerlei weihnachtlichen Winterszenerien unter dem hölzernen Halbrund. Gerne eine Idylle im Wald, mit Hasen, Füchsen und natürlich einem Kripperl. Aber die Silhouette der Kreisstadt, mit Kirche und Schloss, das hat nicht jeder in der guten Stube. Die hässlichen Klötze in der Innenstadt und die vielen Autos hat Clausen wohlmeindend einfach weggelassen.

© SZ vom 01.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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