Die Banken lassen sich seit einiger Zeit ja viel einfallen, um gut Wetter bei ihren Kunden zu machen. Die Commerzbank lässt vor der "Tagesschau" eine junge Dame joggen und einen inneren Dialog führen, so wie bei James Joyce in "Ulysses". Die Joggerin, die es inzwischen zu einiger Berühmtheit gebracht hat, denkt da über die Finanzkrise nach und wie sich ihre Bank geändert hat. Die Botschaft heißt wohl: Wir haben aus der Finanzkrise gelernt. Das behaupten zwar auch die anderen Geldhäuser, aber sie haben keine junge Joggerin, die so glaubwürdig mit sich selber redet.
Die Genossenschaftsbanken und die Sparkassen hingegen brauchen keine Imagewerbung. Sie können die Sache gelassener angehen, was vor allem daran liegt, dass sie nichts aus der Krise lernen mussten, da sie nicht zu den bösen Buben gehörten, die mit allerlei Finanzprodukten, die der Investor Warren Buffet einmal als "finanzielle Massenvernichtungswaffen" nannte, gehandelt haben. Die VR-Bank Starnberg Herrsching Landsberg wirbt weiter mit ihrem stets heiteren und optimistischen Spruch "Wir machen den Weg frei", und müsste hinzufügen "den Weg frei für weitere Fusionen". Denn inzwischen gehören zur VR-Bank auch noch die kleineren Schwestern aus Dießen und Seeshaupt, was wegen der Namenslänge aber unterschlagen wird. Die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg ist ebenfalls imagemäßig gut unterwegs, was schon in ihrem Motto anklingt: "Mit uns fahren Sie gut". Der Slogan steht vor allem auf den roten Kleinbussen, die durch die Lande fahren - zielbewusst und sehr dynamisch. Es gibt aber Momente, da müssen selbst Sparkassenleute kapitulieren: Wenn etwa der rote Bus einen Motorschaden hat und am Haken eines gelben Abschleppers hängt. Dann ist der schönste Slogan nur noch - ein Witz!