Mitten in Starnberg:Der Spaß an der Freud'

Es gibt verschiedenen Arten, mit den grauen Tagen und der melancholischen Stimmung umzugehen. Die Trachtler wissen, wie das am besten geht

Von Otto Fritscher

Es waren ja - mit Ausnahme des sonnigen Reformationstags - zumeist graue Tage, die sich über das lange Wochenende mit dem Brücken-Montag bis zum regnerischen Allerheiligen-Tag erstreckten. Dass diese bleierne Schwere manchen Menschen auf das Gemüt schlägt, ist ja ein allseits bekanntes Phänomen. Jeder hat da so seine Gegenstrategie. Die einen ziehen sich - bildlich gesprochen - einfach die Decke über den Kopf, leiden still vor sich hin und warten ab, bis sie wieder von einem Sonnenstrahl geküsst werden. Das kann dauern. Andere gehen in die Sauna, tanken dort Wärme, und andere bewegen sich lieber selbst. Besonders gut für Leib und Seele machen es da die Tänzer und Musiker vom Starnberger Heimat- und Volkstrachtenverein, die an diesem Samstag alle Interessierten in den Tutzinger Hof zum Herbst-Volkstanz einladen. Boarische, Landler, Polkas und vielleicht auch ein Siebenschritt sorgen ab 19 Uhr dafür, dass es den Tänzern warm wird - und gleichzeitig steigt auch die gute Laune. Auch wer kein Profi ist, wird sich nicht schwer tun: Der Tanzmeister zeigt die Schritte und dann geht es los. Natürlich gibt es auch Profis, wie die Schuhplattler vom Dießener Trachtenverein. Die sind beim "Bayerischen Löwen" angetreten, einem Wettbewerb im Münchner Löwenbräukeller, der als Champions League beim Schuhplatteln und Deandldrahn gilt. Unter 16 Gruppen schafften es die Dießener auf Platz fünf. Beim Starnberger Herbsttanz geht es indes nur um den Spaß an der Freud'.

© SZ vom 02.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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