Mitten in Drössling:Die Römer und die Feuerwehr

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Archäologen könnten im Fünfseenland noch weitaus mehr erforschen als bisher

Von Astrid Becker

Die Archäologen sind zweifelsfrei recht kluge Zeitgenossen. Sie buddeln ein bisschen im Dreck, finden dort ein wenig Müll und leiten daraus die Geschichte der Menschheit ab. Das ist schon beachtlich. Vor allem für die Menschen im Landkreis. Denn ohne die Archäologen würde wohl niemand hier wissen, dass der Starnberger See und seine Umgebung einst für die Römer so attraktiv waren wie Gardasee & Co. heute für die Münchner.

Merkwürdig ist allerdings nur, warum die Wissenschaftler bisher eines nicht herausgefunden haben: Nämlich, welche Rolle der Starnberger See bei der Erfindung der Feuerwehren gespielt haben könnte. Denn ohne die Römer gäbe es diese Helfer gar nicht, genauer gesagt, ohne die reichen Römer, die sich zunächst mal ganz private Löschtruppen leisteten. Vielleicht ja nicht nur in Rom, sondern auch am Starnberger See, was schon mal eine wissenschaftliche Untersuchung wert wäre - wenn nicht jetzt, dann möglicherweise in der Zukunft. Nicht auszumalen, was da alles herauskommen könnte.

Zum Beispiel, dass sich die Römer vor dem Wurm gefürchtet haben, der am Grund des Starnberger Sees ein tiefes Nickerchen halten soll. Der Sage nach wird alles Land überflutet, wenn er erwacht. Es ist zwar nicht gesichert, wie alt diese Geschichte wirklich ist. Aber man stelle sich einfach mal vor, die Römer hätten sie schon gekannt. Kein Wunder, dass sie Wert auf eine bestens ausgestattete Feuerwehr gelegt hätten. Also auf eine solche wie neuerdings in Drößling. Dort bekommt die Feuerwehr jetzt ein nigelnagelneues Fahrzeug. Zum ersten Mal in 128 Jahren! Warum die Einsatzkräfte dort bisher nur mit gebrauchtem Zeug hantierten, ist nicht erforscht. Eines ist aber bereits sicher: Zumindest damit haben die Römer nichts zu tun.

© SZ vom 26.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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