Kommentar:Auf dem Weg nach vorn

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Die Elektromobilität setzt sich im Landkreis allmählich durch. Immer mehr E-Stationen und bessere Autos machen es möglich

Von Otto Fritscher

Bastler waren das oftmals, die mit ihren tollen Kisten wie einer auf elektrisch umgebauten Ente sich um den Ammersee zitterten, immer mit bangem Blick auf das Instrument, das den Ladestand der Batterie anzeigte. Die bange Frage lautete: Schaffen wir das noch, oder bleiben wir liegen, weit entfernt von jeder Steckdose, und auch der ADAC konnte in diesem Fall nicht helfen.

Wie sich die Zeiten in Sachen Elektromobilität doch in den vergangenen zwei, drei Jahren gewandelt haben, und das in durchaus flottem Tempo. Schicke Teslas fahren heuer im Teilnehmerfeld der Eruda vorne weg, mit ihrer Reichweite von mehreren Hundert Kilometern beweisen sie eine Alltagstauglichkeit, die man sich lange für E-Mobile nicht vorstellen konnte. Wie schnell sich die E-Mobilität nach vorne entwickelt hat, kann man auch am Organisator Werner Hillebrand-Hansen festmachen. Schon immer ein glühender Fan der Elektro-Euphorie, hat er aus lokalen Rundfahrt ein Event gemacht, das sich zur größten Elektroausfahrt in Deutschland gemausert hat. Dazu veranstaltet er inzwischen im Frühjahr eine Elektro-Tour quer durch Europa. Als er anfing, war Hillebrand-Hansen ein Einzelkämpfer, der sich mühsam Sponsoren suchen und um jedes Detail selbst kümmer musste. Etwa um die Stromversorgung des Fahrerlagers, das damals noch neben dem Inninger Spectacel aufgebaut war. Eigens mussten Starkstromleitungen verlegt und Generatoren aufgebaut werden, weil viele Gefährte mit letzter Kraft anrollten.

Das hat sich geändert, entlang der Autobahnen gibt es E-Tankstellen in ausreichender Zahl, und wer ein E-Auto fährt, ist beileibe kein Freak mehr, sondern huldigt dem Zeitgeist. Die Energiewende, die der Landkreis propagiert hat, lässt sich mit den ÖPNV-Bussen, die zumeist leer oder mit einer Handvoll Passagiere durch den Landkreis zuckeln, nicht schaffen. Die Förderung der E-Mobilität ist zweifellos der wichtigere Baustein.

© SZ vom 20.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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