Felix Finkbeiner:15 Milliarden Bäume

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So oft es geht, kommt Felix Finkbeiner (rechts) selbst, um neue Bäume zu pflanzen, wie hier im vergangenen Sommer mit Kai Blasberg vom Münchner TV-Sender TELE5. (Foto: Frank Achim Schmidt)

Die Aktion "Plant for the planet" ist weltweit ein Erfolg

Von Blanche Mamer, Tutzing/Monaco

Es war beißend kalt und es blies ein kräftiger Wind, damals, am 28. März 2007, als der zehnjährige Felix Finkbeiner zusammen mit seiner Schwester Franziska im Park der Munich International School in Starnberg-Buchhof ein Zierapfelbäumchen pflanzte. Das war der Start zu einer weltweiten und schier unglaublich erfolgreichen Initiative. Der Bub aus Pähl hatte die Idee für die Bewegung "Plant for the Planet", bei der Kinder und Jugendliche in jedem Land eine Million Bäume pflanzen sollten. Am 4. Mai 2010 wurde in Bonn der millionste Baum gepflanzt, seit 2011 sind die Schüler verantwortlich für die "Billion Trees Campaign" des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Bis zum Donnerstagmittag waren es insgesamt mehr als 15 Milliarden Bäume, genau 15 205 449 610, denn ein Baumzähler auf der plant-for-the-planet-Seite zählt mit. Rund 70 000 Schüler in 193 Ländern haben sie eingesetzt. "Aus unserem Bäumchen bei der MIS ist ein Baum geworden", sagt Felix, der es sich im Sommer anschaute, als seine jüngere Schwester ihren Abschluss machte.

Er ist jetzt 20 Jahre alt und studiert in London. Er hat nicht nur Kinder und Jugendliche dazu gebracht, sich mit der Umwelt zu beschäftigen und etwas für den Klimaschutz zu tun, er hat auch viele Erwachsene überzeugt, weltweit Geldgeber aktiviert und Unternehmer dazu gebracht, Bäume zu pflanzen. Er hat ein eigenes Team mit Büro in Tutzing, das seine Termine koordiniert und organisiert. Jetzt hat er zusammen mit der Gautinger Agentur Engel und Zimmermann die Konferenz "PlantAhead - Davos der Nachhaltigkeit" in Monaco auf den Weg gebracht, um die "Trillion Trees Kampagne" - 1000 Milliarden Bäume- zu starten. Unter der Schirmherrschaft von Fürst Albert II. von Monaco, den Finkbeiner schon länger kennt, sollen sich 300 Vertreter von Wirtschaftsunternehmen, Politiker, Wissenschaftler von der ETH Zürich, Milliardäre und Prominente sowie 100 jugendliche Plant-for-the-Planet-Botschafter mit dem Projekt befassen. Dabei sind beispielsweise Alfred Ritter von Ritter-Schokolade, Michael Durach von Develey, der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gerd Müller, der Schauspieler Hans Sigl und Boris Becker als Moderator.

Finkbeiner hat reichlich Erfahrung mit Reden bei Großveranstaltungen: Als Zwölfjähriger hat er 2009 vor der UN-Vollversammlung in New York gesprochen und die Kampagne "Stop talking, start planting" begründet.

© SZ vom 09.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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