Bilanz:Das Jahr der Einbrüche

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Die Zahl der Einbruchsversuche ist nach wie vor hoch, aber oft scheitern die Täter auch. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Laut Kriminalstatistik 2015 geht aber die Zahl der Diebstähle zurück

Von Susi Wimmer, Starnberg/Ingolstadt

Das Zahlenwerk lässt sich immer drehen und wenden und unterschiedlich auslegen. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord, das auch für den Landkreis Starnberg zuständig ist, zählte 2015 in seinem Bereich 62 838 Straftaten, ein Anstieg um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für Polizeipräsident Walter Kimmelzwinger ist das trotzdem eine Erfolgszahl. Nach einem Jahr mit G-7-Gipfel, der Zuwanderung von Flüchtlingen und der angespannten Terrorlage habe man ein "fast schon historisches Jahr" gemeistert, meinte der Präsident. Rechnet man die Straftaten auf die Bevölkerungszahl um, so leben die Menschen im Präsidiumsbereich Ingolstadt am sichersten in ganz Bayern. Endlich ist es auch gelungen, die Einbruchsserie in den Landkreisen zumindest einzudämmen.

Die Einbrecherbanden, die in den vergangenen Jahren auf Beutezug gingen und sogar große Mietshäuser in Städten nicht scheuten, scheint man nun etwas abgeschreckt zu haben. Zwar ist die unter der Rubrik "Diebstahl" subsumierte Deliktzahl mit 17 138 immer noch relativ hoch, aber erstmals seit Jahren im Sinken begriffen. Die Polizei habe viel Zeit und Personal investiert in Prävention, in Schwerpunkteinsätze und auch in die Sachbearbeitung, so Polizeipräsident Kimmelzwinger. Bei vielen Einbrüchen übernahm die Spurensicherung der Kriminalpolizei den Tatort, um möglichst hohe Qualität zu erreichen und beispielsweise Serieneinbrüche schneller zu registrieren. "Die Zahl der Einbruchsversuche ist nach wie vor konstant hoch", sagte Kimmelzwinger, "aber in der Hälfte der Fälle scheitern die Täter." Was auch daran liegen könnte, dass sich viele Bürger bei der Polizei Rat holen und Häuser und Wohnungen entsprechend sichern.

Der Bereich des Polizeipräsidiums zieht sich von Ingolstadt im Norden bis Starnberg im Südwesten und Erding und Ebersberg im Südosten. Besonders im Landkreis Starnberg sorgten im vergangenen Jahr diverse Unglücksfälle für Schlagzeilen: Im April ertrank ein 13-jähriger Schüler aus München bei einem Bootsunfall im Starnberger See. Im September überfielen Einbrecher ein Ehepaar in seinem Haus in Meiling. Sie prügelten auf die alten Leute ein, der Ehemann erlag seinen Verletzungen. Eine Woche später wurden sieben Tatverdächtige in Österreich festgenommen.

© SZ vom 09.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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