Auszeichnung:Seltene Ehre

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Für Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung erhält Heribert Thallmair eine hohe Auszeichnung. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Heribert Thallmair erhält Kommunalpreis des Gemeindetags

Von Sabine Bader, Starnberg/Nürnberg

Ehre, wem Ehre gebührt: Auf der Messe "Kommunale" in Nürnberg ist der ehemalige Starnberger Bürgermeister und bayerische Senatspräsident Heribert Thallmair vergangene Woche mit dem "Kommunalpreis" des Bayerischen Gemeindetages ausgezeichnet worden. Der Preis hat Seltenheitswert, denn diese Ehre wurde vor ihm bisher nur zwei Politikern zuteil: Ex-Bundespräsident Roman Herzog und dem früheren Präsidenten des bayerischen Landtags, Alois Glück. Aus der Hand von Gemeindetagspräsident Uwe Brandl erhielt Thallmair die "Silbermedaille am Band" mit dem Konterfei des Freiherrn Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein, einem preußischen Staatsmann und Reformer, der Anfang des 19. Jahrhunderts den preußischen König beriet und diesen zur Einführung einer modernen Verwaltung brachte. Kurz: Er war der Vater der Kommunalen Selbstverwaltung. Zudem überreichte Brandl dem Geehrten auch eine historische griechische Tetradrachme, als Symbol für die griechische Demokratie.

Zwei würdige Präsente für Thallmair, denn er ist ein bekennender Demokrat und glühender Verfechter der kommunalen Selbstverwaltung. Das hat er in den 33 Jahren, in denen er Erster Bürgermeister von Starnberg war, so gut wie täglich unter Beweis gestellt. Und obwohl der 81-Jährige seit vielen Jahren mit seiner Frau Anneliese in Ammerland am Ostufer des Starnberger Sees lebt, fühlt er sich seiner Heimatstadt Starnberg noch immer eng verbunden. Kein Wunder: Hier hat der 1936 in Roth bei Nürnberg geborene Thallmair einen Großteil seines Lebens verbracht. 1966 zog er für die CSU in den Starnberger Stadtrat und den Kreistag ein. Als Nachfolger von Rudolf Widmann (FDP) war er von 1969 bis 2002 Rathauschef von Starnberg. 1984 wählte ihn der Bayerische Gemeindetag zum Präsidenten. Von 1994 bis 1995 und von 1998 bis 2000 war Thallmair zudem Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, von 1996 bis 1999 stand er als Präsident an der Spitze des schließlich per Volksentscheid aufgelösten Bayerischen Senats. 2002 wurde er zum Ehrenpräsidenten des Gemeindetages ernannt.

Wilfried Schober, der im Gemeindetag für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, hat viele Jahre eng mit Thallmair zusammengearbeitet. Er beschreibt ihn als noblen, stets freundlichen und den Menschen zugewandten Politiker, der in seiner aktiven Zeit beharrlich für die Anliegen der Bürger in Bayern gekämpft hat. Und Thallmair hat dies immer auf eine ganz bestimmte Art gemacht: ruhig und besonnen, stets aber auch mit dem nötigen Nachdruck.

© SZ vom 25.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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