Stadtverwaltung:Zusätzliches Personal

Lesezeit: 1 min

Sozialreferat will mehr Mitarbeiter für Flüchtlinge einstellen

Von Sven Loerzer

Wegen der stark gestiegenen und weiter steigenden Zahl von Flüchtlingen und Wohnungslosen braucht das Amt für Wohnen und Migration erheblich mehr Personal: Insgesamt 36 zusätzliche Stellen fordert das Sozialreferat, um seine Aufgaben bewältigen zu können. Das Personalreferat erkennt aber nur einen Bedarf von 21 Stellen als ausreichend nachgewiesen an. An diesem Dienstag muss nun der Sozialausschuss darüber beraten, wie viele Stellen der Stadtrat der Verwaltung zugesteht.

Das Amt für Wohnen und Migration, das bei Flüchtlingen für die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zuständig ist, hatte Ende vergangenen Jahres erheblich mehr Arbeit zu bewältigen, als noch ein Jahr zuvor: Es kümmerte sich um 15 000 Asylbewerber, 10 000 mehr als im Jahr 2014. Hält der Anstieg an, sei bis Ende des Jahres mit 23 000 Asylbewerbern zu rechnen. Aber auch die Zahl der wohnungslosen Haushalte geht weiter nach oben, mit insgesamt 5500 kalkuliert das Wohnungsamt zum Jahresende. Das hat vor allem damit zu tun, dass viele Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, Eritrea und Irak relativ schnell ein Aufenthaltsrecht bekommen. Knapp 2000 dürften es nach den bisherigen Erfahrungen allein in diesem Jahr werden, die dann von der Stadt unterzubringen sind. Denn nur wenige von ihnen dürften aus eigener Kraft eine Wohnung finden.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hält das Sozialreferat eine personelle Verstärkung im Amt für Wohnen und Migration für dringend erforderlich. So soll es beispielsweise Springerstellen für Sozialpädagogen und Erzieher geben, um in neu eröffneten Häusern die Betreuungslücke zu schließen, bis ein freier Träger diese Aufgabe übernimmt. Nötig sei auch eine ganze Reihe von zusätzlichen Sachbearbeiterstellen in der zentralen Wohnungslosenhilfe, etwa in der Bettplatzvergabe oder bei der Vermittlung wohnungsloser Haushalte in geeignete Wohnungen. Gerade bei größeren Familien gestaltet sich das besonders schwierig. Gleichzeitig muss die Geschäftsstelle des Amtes um elf auf 88 Stellen erweitert werden, um dem personellen und räumlichen Zuwachs gerecht zu werden. Die insgesamt 36 zusätzlichen Stellen für das Amt werden jährliche Kosten in Höhe von knapp 2,2 Millionen Euro verursachen. Ein Aufschub bis zu den Beratungen über den Nachtragshaushalt würde dazu führen, dass die Aufgaben nicht mehr bewältigt werden können.

Ursprünglich hatte das Sozialreferat sogar 43 Stellen gefordert. Das Personalreferat wollte aber nur der Aufstockung um 21 Stellen zustimmen.

© SZ vom 16.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: