Spiel der Sechzger gegen Pauli:Fans machen Krawall

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Beim Spiel des TSV 1860 München gegen St. Pauli am vergangenen Wochenende kam es zu Ausschreitungen unter den Fans.

Bernd Kastner

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte - und haut auch noch drauf. So hätte es am Sonntag beim Fußball-Zweitliga-Spiel des TSV 1860 gegen St. Pauli passieren können: Fan-Randale, und das unter Beteiligung von Chemnitzern.

Die Spieler freuten sich über die Flut an Toren. Nach dem Spiel kam es aber zu Ausschreitungen. (Foto: Foto: dpa)

Aus der sächsischen Stadt waren Fans angereist, um, so vermutet die Polizei, das Spiel in Fröttmaning zu besuchen. Es sei zu befürchten gewesen, "dass sie keiner Auseinandersetzung aus dem Weg gehen", sagt Polizeisprecher Peter Reichl.

Mit ihren Hamburger "Kollegen" verbinde sie eine innige Feindschaft. 22 Chemnitzer, "äußerst aggressiv und stark angetrunken", so Reichl, hätten im Bahnhof versucht, Beamte der Bundespolizei zu überrennen. Es musste ein Trupp der Spezialeinheit USK zu Hilfe eilen. Für die Chemnitzer endete der Ausflug nach München in Polizeigewahrsam.

Nächster Schauplatz: Autobahn. Bei Oberschleißheim kontrollierte die Polizei einen Bus aus St. Pauli, besetzt mit 53 Mitgliedern des Fanclubs "Ultra". Die Beamten fanden Diverses, was nicht ins Stadion gehört, "passive Bewaffnung" wie Sturmhauben ebenso wie Pfefferspray oder CDs mit Videos früherer Fan-Randale. Zwei Hamburger wurden festgenommen, der Rest durfte ins Stadion.

In der Fröttmaninger Arena habe schon während des Spiels eine feindselige Atmosphäre zwischen den Fanblöcken geherrscht. Und danach habe nur ein massiver Polizeieinsatz eine Schlägerei verhindert. Unter den friedlichen Fans, die auf der Esplanade zu U-Bahn und Parkplätzen strömten, marschierten auch zwei gegnerische Blöcke: Hier die "Cosa Nostra" von 1860, dort die "Ultras" von St. Pauli.

Obwohl die Gruppen von zahlreichen Beamten begleitet wurden, gingen sie verbal aufeinander los: 60 Cosa Nostras und gut 50 Hamburger. Die Polizei, mit 240 Beamten präsent, ging mit Schlagstöcken, Pferden und Hunden dazwischen. Die Bilanz am Ende des Spieltages: sechs Fest-, 23 Gewahrsamnahmen. Ach ja, und die Sechzger gewannen 5:1.

© SZ vom 03.03.2009/wib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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