Skibergsteigen:Eine steile Karriere

Kathrin Hoff und ihre zwei Schwestern stürmen für den Münchner Alpenverein hohe Berggipfel bei internationalen Rennen. Ihr dickes Fell tragen sie unter den Skiern.

Agnes Fazekas

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Die Hoff-Sisters stürmen für den Münchner Alpenverein hohe Berggipfel bei internationalen Rennen. Ihr dickes Fell tragen sie unter den Skiern.MassenstartWährend der ersten Höhenmeter werden im breiten Feld die Positionen erkämpft. Später geht es im Tiefschnee weiter, in der zuvor präparierten Spur. Die Rennen sind unterschiedlich aufgebaut: Beim Vertical Race wird nur aufgestiegen, im Single-Wettkampf zählt auch die Abfahrt und bei der "Team-Wertung" müssen zusätzlich beide Partner gleichzeitig in den Wechselzonen eintreffen. Dort werden die Synthetik-Felle abgezogen oder aufgeklebt und Ski-Bindung und Stiefel auf Abfahrt oder Aufstieg umgestellt. Profis können das alles in einer einzigen Bewegung, ohne die Füße dabei von den Skiern zu lösen.Foto: Martin Hoelle/oh Text: Agnes Fazekas

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Diese Felle schwimmen nicht davonIn Spitzkehren geht es nun den Hang hinauf. Mit dieser Wendetechnik lässt sich steiles Gelände in besser zu bewältigende Abschnitte einteilen. Während Freizeit-Freerider die Spur auch im Aufstieg selber legen müssen, sind die Wettkampf-Trails schon vorbereitet. Auf dem Weg zum Gipfel ist die Ferse in der Bindung frei und die Härchen der Touren-Felle passen sich der Aufstiegsbewegung an: Wird der Ski nach vorne gezogen, schmiegen sie sich an die Gleitfläche. Rutscht er nach hinten, stellen sie sich gegen den Strich auf. Der Bewegungsablauf ist ähnlich wie beim Langlaufen, aber in der Vertikalen und deswegen anstrengender.Foto: Martin Hoelle/oh Text: Agnes Fazekas

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SpurwechselWer überholen will, ruft "Spur". Dann muss der Eingeholte austreten. Neben Helmen und Rennanzug, tragen die Skibergsteiger Rucksäcke mit Lawinenpiepser, Rettungsdecke und zusätzliche Bekleidung. Das ist nicht nur für den Notfall sinnvoll, sondern auch im Reglement so vorgeschrieben. Aus wievielen Abfahrten und Aufstiegen sich ein Rennen zusammensetzt, ist unterschiedlich. In der Jugendwertung sind maximal 1200 Höhenmeter pro Rennen vorgesehen, in der allgemeinen Wertung ist die zu bewältigende Strecke länger.Foto: Martin Hoelle/oh Text: Agnes Fazekas

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Wer bremst, hat verlorenBei den Abfahrten ist weniger Stil, als Schnelligkeit gefragt. Kommen gefährliche Abschnitte auf die Athleten zu, werden sie von Streckenposten gewarnt. Mit den kurzen und schmalen Renntouren-Skiern ist es für viele eine Herausforderung, sich im Tiefschnee zu behaupten. Dafür sind sie im Aufstieg leicht. Bei den meisten Rennen treten Profis und Amateure gemeinsam an.Foto: Martin Hoelle/oh Text: Agnes Fazekas

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SkimountaineeringSkimountaineering lautet die internationale Bezeichnung. Aber auch das Wort Skibergsteigen schließt mit ein, dass bei einem Rennen alpinistische Tragepassagen und manchmal sogar Kletterstellen zu bewältigen sind. Hier trägt die 19-jährige Kathrin Hoff Ihre Skier die letzten Meter zum Gipfel. Die Zeit läuft.Foto: Matthias Keller/oh Text: Agnes Fazekas

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"Hoff, Hoff und Hoff"Kathrins jüngere Schwester Miriam ist 17 Jahre alt und läuft wie Kathrin für das Jugend-Nationalkader. Gerade passiert sie eine Wechselzone. Die dritte Hoff-Schwester Conny ist 22 und lernt diese Saison viel für die Uni. Nach früheren Rennen hieß es bei der Siegerehrung auf dem Trepperl oft: "Hoff, Hoff und Hoff".Foto: Matthias Keller/oh Text: Agnes Fazekas

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Auf dem StockerlAuch bei der deutschen Meisterschaft am Hochgrat in diesem Jahr sicherten sich Kathrin und Miriam Hoff wieder die Plätze auf dem Podium. Der Nachwuchs im Skibergsteigen ist schlecht aufgestellt, vor allem bei den Mädels. Wenn die Sportart 2018 tatsächlich olympisch wird, hat der Deutsche Alpenverein noch Einiges zu tun, um Athleten zu werben. Dabei ist Skibergsteigen oder Skitourengehen nicht nur ein traditioneller, sondern auch ein zunkunftsträchtiger Sport: Es sind keine speziellen Anlagen in den Bergen nötig und der Schnee bedeckt die Vegetation. Ausdauerleistung und Skitechnik verbinden sich mit Landschaftserlebnis und Bergabenteuer.Foto: Matthias Keller/oh Text: Agnes Fazekas(sueddeutsche.de/sonn)

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