Schrebergärten:Tonnenweise Rucola

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Abends, wenn alle weg sind, spielt Maria-Anna Weber ganz für sich alleine Saxofon in ihrer grünen Oase. (Foto: Robert Haas)

Maria-Anna Meier probiert gerne etwas Neues aus

Es sei herrlich, im Garten zu sitzen und die Ruhe mitten in der Stadt zu genießen, sagt Maria-Anna Meier. Da sie im Gesundheitswesen arbeitet und regelmäßig Schichtdienst hat, kommt sie "zu allen Tages- und Nachtzeiten" in ihre grüne Oase in Sendling. Meistens hat sie ihr Saxofon dabei. "Ich spiele aber nur, wenn die anderen schon weg sind", sagt sie und lacht. Einmal hat sie aber auch schon auf der Adventsfeier der Kleingärtner gespielt.

Fast acht Jahre lang hat die Münchnerin auf ihren Garten gewartet. "Ich bin immer dran vorbei gejoggt und habe gehofft, dass ich da eines Tages eine Parzelle bekomme." Vor zehn Jahren hat es dann endlich geklappt. Seither pflanzt sie Kartoffeln, Zucchini, Auberginen und viele Wildkräuter, "das gelingt mal mehr, mal weniger", sagt sie. "Ich probiere gerne immer wieder was Neues aus. Heuer stehen die Roten Rüben sehr gut da, und ich ernte tonnenweise Rucola".

Im Frühling ist sie jedes Jahr aufs Neue erstaunt, sagt sie, wie viele verschiedene Vögel in der Stadt nisten. Da zirpt und zwitschert es am Morgen, dass es eine Freude ist. Weil sich viele Gartler Sorgen wegen des Bienensterbens machen, - die Insekten bestäuben ja eine Vielzahl ihrer Blumen und Kräuter -, "haben jetzt einige von uns Bienenstöcke angeschafft." Man ratscht schon mal über den Gartenzaun, sagt Maria-Anna Maier, und hilft sich, wenn jemand in Urlaub fährt. Sonst bleibt jeder für sich. Die meisten Pächter seien Einheimische, erzählt die Münchnerin, "ich würde es durchaus begrüßen, wenn es auch bei uns ein bisschen kulturelle Vielfalt gäbe".

© SZ vom 22.07.2017 / mse - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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