"Schneller stehen" vom 7. August:
Überflüssige Aktion
Die Rolltreppen-Aktion der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ruft sicher zahlreichen Widerspruch hervor, da sie in einigen Punkten einfach überflüssig oder falsch ist: Ein korrekter mathematischer Nachweis zeigt sehr wohl, dass auf einer Rolltreppe mehr Personen befördert werden können, wenn man auf der rechten Seite steht und auf der linken Seite geht. Nicht umgekehrt, wie die MVG behauptet. Eine Beobachtung vor Ort bestätigt dies ebenfalls; wenn viele Fahrgäste mit einer U-Bahn angekommen sind, entstehen zwei Schlangen am Fuß der Rolltreppe, rechts für die Steher, links die Geher - die linke Schlange ist schneller. Die höhere Belastung der rechten Seite ist normal, da, außer im Stoßbetrieb die Mehrzahl der Leute auf einer Rolltreppe nun Mal lieber rechts stehen. Mancher hat gerade noch seine U-Bahn erreicht, wenn er die Rolltreppe herunterlaufen konnte. Zudem ist das Treppensteigen eine gesunde Bewegung, die ich mit meinen 81 Jahren gerne aufgreife und jedem nur empfehlen kann. Ferner kann die Aktion der MVG Streit erzeugen, weil manche jetzt auf ihr "Recht" pochen, links stehen zu dürfen, und Eilige fühlen sich behindert. Reinhold Barth, München
Ein rechter Kas
Manche Neuerungen werden im Freistaat vorschnell gerne als Kas bezeichnet. Dabei macht der Bajuware keinen Unterschied, ob es sich um die höchstamtlich festgelegte Rezeptur für den Original-Obazden handelt oder um einen Aufkleber mit Piktogrammen, der den Verkehr auf Rolltreppen zügiger gestalten soll. Um schneller vorwärts zukommen, wird jetzt rechts und links gestanden. Gehen ist allenfalls noch gestattet, wenn die Treppe nicht fährt. Und wozu? Damit man schneller zur S-Bahn kommt, die wegen einem Oberleitungsschaden oder einer Signalstörung womöglich wieder mal nicht fährt? Manfred Jagoda, Ismaning