Reiseabenteuer:Schweißgebadet

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Manch Urlauber meidet das Auto - zwei sportliche Erlebnisse

Sebastian Ascher fährt in 19 Stunden mit dem Fahrrad von München an den Gardasee. Seine Geschichte hat viele SZ-Leser beeindruckt. Manche sendeten ihre sportlichen Erlebnisse ein: zum Beispiel Felix Brunner, ein Rollstuhlfahrer, der mit dem Handbike von Füssen nach Riva del Garda gefahren ist, und Fabian Parchmann, der mit drei Freunden ebenfalls den Gardasee per Fahrrad ansteuert.

Mit dem Handbike nach Riva

Felix Brunner hat sich auf eine sehr abenteuerliche Reise begeben. Er fuhr in zehn Tagen von Füssen nach Arco - mit dem Handbike. Die Idee ist dem Rollstuhlfahrer im vergangenen Sommer gekommen, als er mit einem Freund in Torbole beim Radfahren mit seinem Mono-Bike unterwegs war. Eine Transalp wollte er machen, als erster Rollstuhlfahrer überhaupt. Und gleichzeitig für die Blutspende werben, ohne die er einen Unfall nicht überlebt hätte.

Die Strecke ist anspruchsvoll: Sie ist 480 Kilometer lang, zu 75 Prozent führt sie nicht über asphaltierte Straßen, der Fahrer muss insgesamt etwa 120 Höhenkilometer zurücklegen. Brunner hatte ein Team von acht Leuten dabei und dazu ein Begleitfahrzeug. Am ersten Tag ging es bis zum Alten Fernpass in Österreich, am zweiten Tag folgte die "schönste Etappe" bis zum Inntal. Allerdings musste das Team auch zwei platte Reifen und die "erste Müdigkeit" verkraften. Auf der Fahrt durch Österreich kämpften die Biker gegen den Wind, am sechsten und siebten Tag in den Alpen mit Kälte und Regen. Dennoch kamen alle unbeschadet in Riva del Garda an.

Mit dem Rad bei 35 Grad

Fabian Parchmann meldet sich vom Passo del Tonale, aus knapp 1900 Meter Höhe zu Füßen der Adamello-Gruppe. Alles klar so weit, angenehme 20 Grad, am Nachmittag will der fünfköpfige Radlertrupp in Riva del Garda einrollen. Der 28 Jahre alte Mitarbeiter eines Fernsehsenders ist am Sonntag mit seinen Freunden in München losgefahren, zunächst gen Augsburg und Füssen. Ziel: der Lago. "Seitdem waren wir fleißig". Die Velo-Sportler leben aus dem Rucksack und übernachten in vorgebuchten Hotels an der Route. "Den Luxus gönnen wir uns dann doch", sagt Parchmann.

Die Königsetappe haben die fünf am Mittwoch gemeistert: mehr als 3000 Höhenmeter über den Gavia und das Stilfser Joch. Sieben Stunden im Sattel. Danach, so räumt Parchmann ein, war die Stimmung erst einmal etwas gedämpft. In Italien ist es derzeit selbst für Mittelmeerverhältnisse auffallend und vor allem lang anhaltend heiß. Mehr als 35 Grad sind drin. Schweißtreibend. Eines der wichtigsten Radler-Accessoires heißt daher: Rei in der Tube. Für Parchmann ist es die dritte Alpenüberquerung per Fahrrad, "eine spannende Erfahrung".

In Riva wartet schon ein Hotel mit Pool, in den sich Parchmann möglichst schnell hineinstürzen will. Noch sieben weitere Freunde reisen per Auto zum Gardasee, an dem die Gruppe mindestens drei Tage verbringen will. Eine Freundin bringt Wandersachen mit, vielleicht bleibt das Fahrrad am Lago auch einmal stehen. Zurück nach München geht es mit dem Auto. Die Freunde haben extra einen Dachgepäckträger mitgebracht.

© SZ vom 14.08.2015 / Dh, MeSt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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