Programm-Tipps:Perfomances und Akrobatik auf dem Tollwood

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Dass Knutschen durchaus auch eine Kunstform sein kann, zeigt das "Berlin Circus Festival". (Foto: Photographer: Detlev Klockow / w)

Die meisten Shows auf dem Tollwood sind kostenlos. Besonders bemerkenswert sind die Darbietungen im Amphitheater - eine Auswahl.

Von Christiane Lutz

Der Sommer kommt noch. Bestimmt. Schade wäre es sonst um all die hübschen Akrobatik- und Kunsteinlagen, die die Tollwood-Planer dieses Jahr vorbereitet haben. Im Amphitheater zeigen unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt verschiedene Gruppen, wie moderner Zirkus geht. Zum Beispiel die Seilkünstlerin Melanie Hagedorn (Mi., 6. Juni bis So., 10. Juli). In ihrer Performance "Hang loose - ein Tag auf dem Seil" balanciert sie sich buchstäblich einmal durch ihren Alltag. Sie zieht sich auf dem Seil um, schminkt sich, trinkt ein Gläschen Prosecco. Immer balancierend.

Aus Südfrankreich sind "Barolosolo" zu Gast, zwei musikalische Clowns, die in einem sehr großen Planschbecken auftreten (Mi., 20. Juli bis So., 24. Juli). Sie versuchen, miteinander Musik zu machen und gleichzeitig zu verhindern, dass ihre Instrumente nass werden. Ziemlich schwieriges Unterfangen. Sollte es also doch von oben nass herunterkommen, die beiden dürfte das noch am Wenigsten stören.

Außerdem sind die belgischen Künstler von "D'irque & fien" zu Gast (Mi., 29. Juni bis So., 3. Juli), die ihre Performance "Sol bémol" zeigen, was übersetzt Ges-Dur heißt und demnach natürlich auch etwas mit Musik zu tun hat. Mit einem Klavier in ihrem Falle, das abwechselnd als Instrument und dann wieder als Turngerät hergenommen wird.

Auch das "Berliner Circus Festival" ist dabei (Sa., 16. und So., 17. Juli). Die Macher wollen weg vom tradierten Zirkus, hin zu Tanz und Theater. Natalie Reckert zum Beispiel verbindet in ihrer Performance absurde Texte mit Handstandakrobatik. Auch die "Walk Acts" sind eine Institution auf Tollwood. Diesmal trägt der Spanier Pere Hosta eine Tür durch die Gegend und nennt diese Performance passenderweise "Open Door" (Di., 5. Juli bis So., 10. Juli).

Auf Stelzen ist das Duo "Hochformat" auf dem Gelände unterwegs, Künstler bauen wundersame Sandskulpturen. Der 3D-Künstlerin Artemisia gelingt es, Bilder mit Kreide so auf den Boden zu zeichnen, dass diese aus der richtigen Perspektive dreidimensional wirken. Auch für ihre Arbeit gilt allerdings: Wehe, wenn der Regen kommt. Bleibt im Zweifel immer noch, sich die Spiele der Fußball-Europameisterschaft auf einer der vielen Leinwände anzusehen, auf denen die Spiele übertragen werden. Hoffentlich überdacht.

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