Profitabel:Erfolg ohne Ende

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Die Therme Erding wird ständig um neue Attraktionen erweitert. (Foto: Renate Schmidt)

1,7 Millionen Gäste kommen pro Jahr in die ständig wachsende Therme Erding

Von Mathias Weber, Erding

Erst am vergangenen Wochenende hat man in der Therme Erding wieder das gemacht, was man gerne macht und gut kann: feiern. Geschäftsführer Jörg Wund hatte Unternehmerfreunde, Lokalpolitiker und die Presse eingeladen, um mit ihnen das zehnjährige Bestehen der Saunalandschaft zu begehen. Und Wund hatte wieder einmal beeindruckende Zahlen zu verkünden: Seit der Eröffnung im März 2007 haben allein die Saunalandschaft fünf Millionen Erholungssuchende besucht, auf mehr als 13 300 Quadratmetern können die Besucher zwischen 26 Saunen wählen. Aber damit soll nicht Schluss sein, es gibt schon Erweiterungspläne. Es soll ein ganzes Saunadorf entstehen, das "Erholungsräume, private Chalets und Gastronomie im alpenländischen Stil" umfasst. Erst kürzlich hat Wund im Außenbereich der Therme die "größte russische Blockhaus-Banja der Welt" eröffnet.

Das ist der Kreislauf der Therme Erding: Je mehr Menschen sie besuchen, desto mehr wird investiert - und desto mehr Menschen besuchen sie. Hier ein neues Wellenbad, dort ein neues Hotel, die Schlagzahl der Investitionen ist enorm, aber aus Sicht der Geschäftsführung führt kein Weg daran vorbei. Jörg Wund sagt immer wieder, dass man stets etwas Neues präsentieren müsse. Alle drei bis sechs Jahre müsse man einen großen Schritt machen, um weiter wachsen zu können.

Die Zahlen geben ihm recht: Vergangenen November hat die Therme ihren zwanzigmillionsten Gast begrüßt, ein echter Meilenstein, 18 Jahre nachdem sie am Tag der Deutschen Einheit im Jahr 1999 offiziell eröffnet wurde. Die glückliche Besucherin war eine Frau aus der Oberpfalz, die sich nun über lebenslangen freien Eintritt in die Therme freuen darf. Dass sie mit ihrem Mann mehr als 170 Kilometer Anfahrt auf sich genommen hat, ist keine Überraschung. Wund sagte damals, dass immer mehr Gäste die Therme aus einem immer weiteren Bereich besuchten. Bis zu 400 Kilometer Anfahrt nähmen manche auf sich. Familien kämen bis zu fünf Mal im Jahr nach Erding, der "normale Gast", wie Wund sagte, bis zu zehn Mal.

Jörg Wunds Vater Josef hatte offenbar das richtige Gefühl, als er in den Neunzigerjahren das Thermen-Projekt auf den Weg brachte. Er glaubte, dass die Menschen in Zukunft lieber zu Hause Urlaub machen anstatt an fernen Orten. Damals dachte er an steigende Ölpreise, heute ist es wohl die unsichere Lage in den Urlaubsgebieten, die die Menschen das Glück in der Nähe suchen lässt.

2016 besuchten die Therme mehr als 1,7 Millionen Gäste - mehr als Schloss Neuschwanstein und mehr als das Legoland bei Günzburg. "Die Millionen fallen schneller als die Jahreszahlen", sagte Jörg Wund: Noch vor dem Jahr 2020 soll der fünfundzwanzigmillionste Besucher nach Erding kommen.

© SZ vom 08.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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