Priester und Laien:Kirche testet Leitungsteams

Die Pläne werden konkret. Das Erzbistum München und Freising will seine Priester von Management-Aufgaben entlasten und Laien stärker einbinden. Deshalb soll in einzelnen Pfarrverbänden nicht mehr der Pfarrer grundsätzlich das letzte Wort haben, sondern es soll probeweise Leitungsteams aus Priestern und Laien, aus Haupt- und Ehrenamtlichen geben. Und nach einigen Anlaufschwierigkeiten - ursprünglich sollten diese Pilotprojekte bereits im vergangenen Herbst beginnen - hat die Kirche jetzt drei Pfarrverbände gefunden, die zum Experimentieren bereit sind: in München den Pfarrverband Neuaubing-Westkreuz, im Norden der Erzdiözese den Pfarrverband Geisenhausen bei Landshut und im Süden den Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus im Landkreis Rosenheim.

Die Pilotprojekte stehen für einen Paradigmenwechsel im Erzbistum: Erzbischof Reinhard Marx hatte nach seinem Amtsantritt 2008 zunächst insistiert, dass an der Spitze einer Pfarrei stets ein geweihter Priester zu stehen habe, und andere Modelle verworfen. Weil die Zahl der Priester jedoch langfristig abnimmt, wurden zunehmend Pfarreien zu Verbänden zusammengelegt; Pfarrer und engagierte Gemeindemitglieder protestierten. Die Kirche steuerte daraufhin um.

© SZ vom 24.04.2018 / wet - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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