Pläne aus dem Wirtschaftsreferat:Rodeln auf der Theresienwiese

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Die Theresienwiese soll das ganze Jahr über attraktiv sein. Daher hat das Wirtschaftsreferat verschiedene Anträge geprüft. (Foto: Alessandra Schellnegger)

16 Tage Party, 349 Tage Ruhe? Von wegen. Die Theresienwiese soll auch außerhalb des Oktoberfests genutzt werden. Die Vorschläge reichen von einem Volleyballfeld über einen Rodelhang bis hin zu Naherholungsflächen. Welche Ideen eine Chance haben.

Von Melanie Staudinger

Die Bierzelte auf der Theresienwiese sind noch nicht ganz abgebaut, da beschäftigen sich die Stadträte bereits mit der künftigen Nutzung des Geländes. Dass das Oktoberfest auf der Theresienwiese bleibt, stand nie zur Debatte. Eine Abschaffung würden nicht einmal die Linken fordern, die im Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft am Dienstag aber grundsätzliche Interessenskonflikte zwischen Volksfest und Anwohnern monierten. Die Theresienwiese soll aber das ganze Jahr über attraktiv sein. Daher hat das Wirtschaftsreferat verschiedene Anträge geprüft - vom Volleyballfeld über einen Rodelhang bis hin zu Naherholungsflächen. Ein Teil davon soll umgesetzt werden.

Sport

Im Süden der Theresienwiese ist momentan eine mobile Skateanlage installiert. Aufgrund des Oktoberfests kann sie allerdings von Juli bis Oktober nicht genutzt werden. Der jährliche Auf- und Abbau der Rampen führt zu einem hohen Verschleiß und ist teuer. Die Skateanlage soll daher verlegt werden. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft favorisiert einen neuen Standort in der Südwestecke des Geländes nördlich der Hans-Fischer-Straße.

Dort könnte auch ein Volleyballfeld und eine Basketballanlage entstehen, sofern die Lärmwerte dort eingehalten werden können. Möglich wäre zudem ein Fitnessparcours in dem öffentlichen Park entlang des Bavariarings. Diesen will die Stadt für alle Altersgruppen konzipieren. Das Baureferat prüft darüberhinaus, ob es einen Standort für eine offiziell ausgewiesene Rodelbahn an der Hangkante gibt. Was auf der Theresienwiese definitiv nicht entstehen wird, sind zusätzliche Bolzmöglichkeiten, eine Kneippanlage und eine Spritzeisbahn mit Glühweinstand.

Naherholungsgebiet

Die Bürgerversammlung von Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt hat beschlossen, ein landschaftsplanerisches Konzept für die Theresienwiese als Naherholungsfläche für Anwohner zu entwickeln. Diesem Wunsch wollten die Stadträte nicht nachkommen, obwohl eine Begrünung auch aus denkmalfachlicher Sicht begrüßenswert wäre. Die Veranstaltungsdichte auf dem Areal sei einfach zu hoch - der Nordteil sei im vergangenen Jahr an 236 Tagen belegt gewesen. Daher müsse das Gelände für die Dauerbelastung durch Auf- und Abbau mit schwerem Gerät geeignet sein.

Veranstaltungen

Als feste Veranstaltungen gibt es auf der Theresienwiese neben dem Oktoberfest das Frühlingsfest, den Flohmarkt im Frühjahr, das Tollwood, den Christbaumverkauf sowie alle vier Jahre das Bayerische Zentrale Landwirtschaftsfest. Für weitere Events stehen laut Stadtratsbeschluss maximal sieben Tage zur Verfügung, im vergangenen Jahr wurden davon nur drei benötigt - für das Rewe-Family-Fest, die Eröffnung des Frühlingsfests und das Public Viewing zum Champions-League-Finale.

Auch wenn Anwohner es gerne ruhiger hätte: Eine Reduzierung der kommerziellen Nutzungszeiten lehnt der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft mehrheitlich ab. Der örtliche Bezirksausschuss würde gerne alleine über die zusätzlichen Veranstaltungen entscheiden. Das aber lehnt der Stadtrat ab.

Aufbau des Oktoberfest

Die Vorbereitungen für die Wiesn sind zeitlich straff durchorganisiert. Die Baufirmen sehen daher keine Möglichkeit, die Festzelte schneller aufzustellen als bisher. Dies führe nur zur mehr Druck und damit unsicheren Baustellen. Während der Aufbauarbeiten wird die Theresienwiese bis auf kleinere Ausnahmen weiter für Fußgänger und Radfahrer gesperrt bleiben. "Zu gefährlich" lautet die Begründung des Referats für Arbeit und Wirtschaft. Die Stadtverwaltung verweist auf Fuß- und Radwege, die um die Wiese herum verlaufen. In den Jahren ohne Zentrales Landwirtschaftsfest wird beim Aufbau der Wiesn eine Nord-Süd-Querung über die Schaustellerstraße und eine West-Ost-Querung südlich der Oidn Wiesn eingerichtet.

© SZ vom 16.10.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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