Patrona Bavariae:Bitte zu Fuß zur Wallfahrt

Lesezeit: 2 min

Seit 100 Jahren feiern die Katholiken das Fest Patrona Bavariae, an der Münchner Mariensäule findet nun eine jahrelange Wallfahrt ihren Abschluss. (Foto: Robert Haas)

Viele Katholiken wollen im Mai zur Mariensäule - aber die S-Bahn bringt sie nicht hin

Von Andreas schub ert

So manchem Gläubigen dürfte jüngst beim Blick in seinen Kalender ein spontanes "Jessas Maria!" herausgerutscht sein. Denn die Jahresplanung vieler Katholiken sieht für den 13. Mai in München einen Tag des Feierns vor - der zwar offiziell kein Feiertag ist, aber dennoch im Zeichen der Marienverehrung steht. Dieses Jahr steht das 100. Jubiläum des Festes Patrona Bavariae an, das seit 1917 in allen bayerischen Bistümern gefeiert wird. Ein Anlass, zu dem das Erzbischöfliche Ordinariat München als Veranstalter 10 000 Gläubige erwartet. Wer nun aber glaubt, bequem mit der S-Bahn anreisen zu können, der wird enttäuscht: Just an diesem Wochenende gibt es wegen Bauarbeiten keinen Zugverkehr auf der Stammstrecke.

10 000 Wallfahrer: Das sind für die Geschäftsleute und Gastronomen der Innenstadt ein ganzer Haufen potenzieller Kunden. Wolfgang Fischer von der Stadtmarketinggesellschaft City Partner findet es entsprechend unglücklich, dass die Bauarbeiten ausgerechnet mit diesem Termin kollidieren. "Das ist ein Highlight für die Innenstadt", sagt Fischer. Deshalb mache er sich ein bisschen Sorgen, ob denn der Schienenersatzverkehr für so viele Menschen, die gleichzeitig ins Zentrum wollen, ausreiche. Müsste gehen, sagt die Bahn, die ihre Bauarbeiten im Übrigen schon 2014 angemeldet hat. Man habe über die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) von der Wallfahrt erfahren und stehe inzwischen in Kontakt mit dem Ordinariat. Und dort ist zu hören, dass die meisten Pilger ohnehin mit Sonderbussen nach München kommen, die überwiegend an der Theresienwiese parken sollen. Neun verschiedene Buslinien bringen Gläubige aus dem gesamten Bistum nach München. Andere Bistümer organisieren ebenfalls Reisebusse.

Bahn und Veranstalter stimmen derzeit mit der MVG eine Verstärkung der U-Bahnlinie U 5 zu den nachfragestärksten Zeiten ab. Ansonsten führen die S-Bahnen auf den Außenästen nach Plan, sagt ein Bahnsprecher. Sie enden und beginnen oberirdisch auf den Westästen am Hauptbahnhof oder in Pasing, auf den Ostästen am Ostbahnhof. Die S 8 wird über den Südring fahren, zwischen Pasing und Ostbahnhof fahren Busse im Ersatzverkehr. Zusätzlich könnten die Regionalzüge zwischen Pasing respektive Ostbahnhof und dem Hauptbahnhof genutzt werden.

Seit 2011 sind Gläubige jedes Jahr an einen Marienwallfahrtsort in einer bayerischen Diözese gepilgert. Erst waren sie in Altötting, dann in Vierzehnheiligen, Bogenberg, Retzbach, Augsburg und Eichstätt. In München schließlich findet nun die mehrjährige Wallfahrt durch alle bayerischen Bistümer ihren Abschluss. Mehrere Veranstaltungen stehen auf dem Programm, das bereits am Freitag, 12. Mai beginnt. Den Höhepunkt der Feier bildet eine Sternwallfahrt am 13. Mai um 15 Uhr zur Mariensäule mit anschließendem Gottesdienst. Mehr zum Programm: www.patrona-bavariae.info.

© SZ vom 08.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: