Ostbahnhof:30-Jähriger würgt elfjährigen Jungen

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Menschen warten vor dem Ostbahnhof, wo sich der Überfall auf den Elfjährigen ereignete. (Archivbild) (Foto: Stephan Rumpf)

Der Mann ging plötzlich auf den Jungen los und warf ihn zu Boden. Ein Verkäufer alarmierte die Polizei - diese konnte den 30-Jährigen nach einer kurzen Verfolgungsjagd schnappen.

Von Martin Bernstein

Die Attacke kam aus heiterem Himmel: Ein obdachloser Mann hat am Montagabend einen elfjährigen Buben so stark gewürgt, dass dieser keine Luft mehr bekam. Bundespolizisten konnten den flüchtenden 30 Jahre alten Tatverdächtigen nach kurzer Verfolgung stellen.

Die zwei elf Jahre alten befreundeten Jungen aus dem Lehel hatten sich nach Angaben von Bundespolizeisprecher Wolfgang Hauner gegen 19.15 Uhr an einem Bäckereistand am Münchner Ostbahnhof etwas zu trinken gekauft. Als sie die Bäckerei verließen, ging ein 30-Jähriger Wohnsitzloser ohne Vorwarnung auf einen der beiden Elfjährigen zu, packte ihn mit einer Hand am Hals und drückte zu. Danach nahm er sein Bein hinter das des Elfjährigen und brachte den Jungen so zu Fall.

Ein Standverkäufer, der den Angriff beobachtet hatte, alarmierte umgehend die Bundespolizei. Eine Streife stieß zunächst auf die beiden Elfjährigen. Sie zeigten den Beamten einen in der Nähe auf einer Streukiste sitzenden Mann.

Als sich die Polizisten dem Mann näherten, ergriff dieser die Flucht. Nach wenigen hundert Metern konnten die Beamten den Mann in der Breisacher Straße stellen und festnehmen. Bei dem Obdachlosen wurde Bargeld in Höhe von fast 700 Euro gefunden sowie etwa vier Gramm Betäubungsmittel. Die Staatsanwaltschaft ordnete wegen des dringenden Tatverdachts der gefährlichen Körperverletzung die Vorführung beim Haftrichter an.

Der Elfjährige aus dem Lehel hatte zunächst Schwierigkeiten zu atmen. Er erlitt mehrere leichte Verletzungen wie Kratzer am Hals und am Ellenbogen sowie eine Schürfwunde am Knie. Außerdem klagte er über Kopfschmerzen. Das Schlimmste freilich dürfte das Entsetzen über den plötzlichen Überfall gewesen sein. Erste Ermittlungen der Polizei ergaben, das sich die Betroffenen zuvor noch nie gesehen hatten und dem Angriff keinerlei Auseinandersetzung vorausgegangen war.

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