Oktoberfest:Hotels zur Wiesn gut gefüllt

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Zimmer kosten online im Schnitt 210 Euro und sind gefragt

Die Debatten um Terrorangst und die Sicherheit auf der Wiesn haben offenbar doch keine negativen Auswirkungen auf die Hotelbuchungen. Während erst vor ein paar Tagen der Münchner Hotel- und Gaststättenverband noch erklärt hatte, die Nachfrage sei dieses Jahr nicht so groß wie sonst, kommt das Online-Buchungsportal HRS zu einem anderen Ergebnis. Und das lautet: Während der diesjährigen Wiesn könnten es sogar noch mehr Gäste sein als im Vorjahr. Laut einer Studie des Portals liegt die Anzahl der Buchungen derzeit zwölf Prozent über dem Niveau von 2015.

Das liegt nicht etwa daran, dass die Betriebe jetzt ihre Zimmer verramschen, um ihre Häuser voll zu bekommen. Im Gegenteil: Wie immer ziehen die Preise während des Oktoberfestes kräftig an. So kostet laut der HRS-Erhebung eine Übernachtung in der Zeit vom 17. September bis 3. Oktober im Schnitt 210 Euro im Stadtgebiet. Das ist fast doppelt so teuer wie im Jahresdurchschnitt, der bei 110 Euro liegt. Verglichen mit den Oktoberfest-Hotelpreisen des Vorjahres ist die diesjährige Preisentwicklung relativ stabil. Im vergangenen Jahr kostete die Übernachtung im Schnitt 207 Euro.

Dass mehr Gäste nach München kommen, liegt auch daran, dass die Wiesn heuer 17 Tage dauert, also einen Tag länger als sonst. Und der Tag der Deutschen Einheit, Montag, 3. Oktober, ist auch noch relativ teuer: Im Durchschnitt kostet das Hotelzimmer an diesem Tag 225 Euro bei einer hohen Auslastung. Glaubt man den Zahlenspielen der Zimmervermittler, geht es sogar noch kostspieliger: Am 30. September liegt der Durchschnittspreis bei 231 Euro, da sind die 168 Euro vom 25. September fast schon ein Schnäppchen. Noch eine Zahl: Der durchschnittliche Gast verbringt während der Wiesnzeit heuer rund 1,9 Nächte in München.

Wer auch bei anderen Online-Anbietern wie booking.com oder expedia.de nach Zimmern sucht, merkt, dass die Suche nach einem günstigeren Zimmer schwierig ist. Wer ins Umland ausweicht, zahlt natürlich weniger. Und je weiter draußen, desto billiger sind die Unterkünfte. Laut HRS muss man aber gar nicht so weit vom Zentrum weg. In Pasing etwa gab es zum Stichtag der Untersuchung, dem 18. August, in einem Drei-Sterne-Haus noch Betten für 70 Euro pro Kopf und Nacht. In unmittelbarer Nähe zur Theresienwiese waren es mindestens 209 Euro.

Erst am Mittwoch dieser Woche segnete der Feriensenat des Stadtrats einstimmig das verschärfte Sicherheitskonzept für das Oktoberfest ab. Es sieht Personenkontrollen an den Zugängen zur Theresienwiese, ein Verbot großer Rucksäcke sowie eine Einzäunung des gesamten Geländes vor, die lange Zeit sehr umstritten war. Angesichts verbreiteter Terrorangst rechnet das Wirtschaftsreferat nicht mit einer Rekord-Wiesn.

© SZ vom 27.08.2016 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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