Null acht neun:Zerreißprobe am Feierabend

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Was zählt mehr? Der wichtige berufliche Termin oder der Martinszug mit den Kindern? Eine typisches Dilemma für Münchner Eltern

Von Johan Schloemann

In München ist ja meist nicht derart viel los, dass es einen zerreißt. Das ist gegenüber richtig großen Großstädten ein Nachteil, weil man hier nicht von einem Salon zum nächsten hetzt und deshalb weniger von überraschenden Ideen und interessanten Gästen inspiriert wird als anderswo. Und es ist ein Vorteil, weil deshalb das gesellschaftliche Leben nicht so extrem in Parallelwelten zersplittert ist. Nun ist es aber doch mal zu einer argen Kollision im Terminkalender gekommen. Nur alle drei Jahre vergibt das Historische Kolleg einen sehr renommierten Preis. Es gibt Grußworte und (nicht identisch damit) kluge Reden, es gibt viel gelehrtes und politisches Establishment und fränkischen Staatswein beim Empfang in der Residenz. Da musste ich am Freitag hin, da gab's kein Vertun. Einmal, weil das zu meinen beruflichen Hausaufgaben gehört, und außerdem, weil der Preisträger diesmal ein besonders beeindruckender Zeitgenosse war, der Osteuropa-Kenner Karl Schlögel.

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