Null acht neun:Ein Bischof zum Bebeten

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Glücksspiel ist gefährlich. Zumal wenn es die Kirche veranstaltet und wenn man dann auch noch Smaragde Mbonyintege gewinnt

Von Rudolf Neumaier

Religion war seit Karl Marx Opium für das Volk. Und nicht nur für das Volk. Auch für das Individuum, zumal für das sechs- bis elfjährige. Wer mit gottesfürchtigen Großeltern aufgewachsen ist, die ein quengliges "Ich kann nicht einschlafen" sanft mit einem "Mei, betest halt ein Vaterunser, wirst sehen, dann schläfst gleich" konterten, der wird bei einem lästigen "Ich kann nicht einschlafen" seiner eigenen Kinder irgendwann denselben Trick versuchen. Ebenfalls möglichst sanft, versteht sich, denn Schreien wäre kontraproduktiv in diesem Zusammenhang. Ältere Individuen wiederum substituieren das Opium zum Einschlafen heute in der Regel mit Schlaftabletten oder mit einem Glas Brunello und noch einem oder zwei, manche auch mit Bier. Oder mit langweiligen Romanen. Aber Beten?

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