Notaufnahmen:Bettennotstand in Kliniken

In Münchens Krankenhäusern scheint es am vergangenen Freitag zu einem akuten Bettennotstand gekommen zu sein. Einige Patienten, auch kleine Kinder, mit schwerer Grippe mussten deshalb den Weg nach Augsburg auf sich nehmen. Das Klinikum Dritter Orden in München bestätigt, dass es zu diesem Zeitpunkt von der Rettungsleitstelle abgemeldet war und keine Patienten mehr aufnahm. Allerdings habe dies nicht an der derzeit grassierenden Grippewelle gelegen, sondern an ganz anderen Krankheitsfällen. "Eine kurzzeitige Auslastung aller Betten ist nichts Ungewöhnliches", sagt Klinik-Sprecherin Petra Bönnemann. Um schnell wieder aufnahmebereit zu sein, würden jeden Tag und zum frühesten vertretbaren Zeitpunkt Kinder wieder in die ambulante Versorgung entlassen. "Bettenknappheit ist in München gerade im Winter ein wiederkehrendes Problem und so kommen Verlegungen in andere Städte immer wieder vor", sagt auch Matthias Klein, Leiter der Zentralen Notaufnahme am LMU-Klinikum in Großhadern. Die Haunersche Kinderklinik hat seit Januar 2018 sieben Patienten in andere Krankenhäuser verwiesen. In Augsburg indessen wurden laut Ines Lehmann, Sprecherin der dortigen Kliniken, am Wochenende drei Fälle aus München aufgenommen. Von "Scharen aus München, die Augsburger Betten füllen", könne man also nicht sprechen. Alle Kliniken sind sich einig, dass die Grippe-Saison deutlich milder verläuft als in den vergangenen Jahren.

© SZ vom 30.01.2018 / tpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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