Notarzt:"Am Ende der Schicht habe ich mich immer befreit gefühlt"

Lesezeit: 5 min

Arzt mit Leib und Seele: Rudolf Schwab fiel es schwer, nach dem letzten Notarztdienst die Wagentür zuzuschlagen. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Rudolf Schwab ist der dienstälteste Notarzt in München. 40 Jahre lang ist er Einsätze gefahren, und auch als Rentner will er noch nicht ganz von dem aufreibenden Job lassen

Interview von Martina Scherf, München

Rudolf Schwab fuhr 40 Jahre lang Einsätze als Notarzt in München und Umgebung, auch noch nach seiner Pensionierung. Der Chirurg am Perlacher Krankenhaus kam frisch von der Universität, als er zu seinem ersten Dienst eingeteilt wurde, zu einer Messerstecherei an Fasching. Er hat die Situation gemeistert, dank seiner ruhigen Art, die ihm auch später in sehr vielen Situationen geholfen hat. "Notarztfahren ist ja jedesmal wieder etwas Neues, aber es bedeutet auch viel Routine", sagt der Münchner, der seinen Beruf geliebt hat. Und auch mit fast 70 Jahren will er noch nicht ganz aufhören: "Ich mache schon noch ein paar Einsätze, um in Übung zu bleiben", sagt der vielseitige Arzt. Schwab engagiert sich bei der Gewerkschaft Verdi, bei der Organisation Ärzte gegen den Atomkrieg, und seit er schon mehrfach als Notarzt in Flüchtlingsunterkünfte gerufen wurde, will er sich auch dort mehr einbringen. Außerdem ist er regelmäßig im Gerichtssaal beim NSU-Prozess - und wenn er mal wirklich frei hat, kümmert er sich um seine Enkel, vor allem dann, wenn die Tochter als OP-Krankenschwester Nachtdienst hat.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: