Nobeldisco in Garmisch:P1 mal Daumen

Münchens Nobeldisco P1 hat während der Ski-WM eine Außenstelle in Garmisch eröffnet. Auch dort räkeln sich Schönheiten und Reiche trinken Champagner, doch die Unterschiede zum Original sind gewaltig.

Lisa Sonnabend

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(Foto: Lisa Sonnabend)

Das P1 hat während der Ski-WM eine Außenstelle in Garmisch eröffnet. Auch dort räkeln sich Schönheiten und Reiche trinken Champagner, doch die Unterschiede zum Original sind gewaltig. "Was willst du hier?" Der Türsteher blickt ernst, sehr ernst. Der junge Mann in blauem Anorack, den alle Volunteers während der WM in Garmisch-Partenkirchen tragen, sagt hastig: "Ein Freund von mir feiert hier." Doch plötzlich wird der Mann an der Tür milde: "Na gut." Der junge Mann geht schnellen Schrittes hinein ins P1. Ins P1 von Garmisch. Der Türsteher wollte sich wohl nur einen Spaß erlauben.

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(Foto: Lisa Sonnabend)

Fast niemand wird an diesem Abend vor der Tür abgewiesen. Münchens Nobeldisco P1 hat für zwei Wochen eine Außenstelle im WM-Ort eröffnet - doch hier geht es anders zu als an der härtesten Tür Münchens. Auch im Inneren?

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Die Besucher müssen an der Garmischer Kasse zehn Euro Eintritt zahlen (im Münchner P1 ist der Eintritt dagegen immmer frei) und die Getränkepreise sind nicht ganz so teuer. Ein 0,33-Liter-Bier kostet "nur" sechs Euro. Außerhalb der Stadtgrenze wird also am Mythos des Clubs gekratzt.

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(Foto: Lisa Sonnabend)

Vieles erkennt man aus München wieder: Zwei spärlich bekleidetete Damen räkeln sich auf der Balustrade, ein älterer Herr sitzt mit einer jungen Frau und einem Champagner-Kübel auf dem Sofa, drei Jungs in glattem Hemd blicken sich um. Doch der Großteil des Publikums ist anders. Es wirkt so, als hätte der Nobelclub ein paar Münchner Stammgäste eingeflogen, um zumindest ein wenig P1-Atmosphäre aufkommen zu lassen.

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(Foto: Lisa Sonnabend)

In der Zweit-Filiale tragen die meisten Besucher weder Anzug noch Kleidchen, sondern schon einmal Ski-Anorack, Pudelmütze oder Cargo-Hosen - an der Prinzregentenstraße 1 in München undenkbar. Das Garmischer P1 ist nur Pi mal Daumen so wie das Original.

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Das Garmischer P1 ist während der WM im Olympiasaal am Richard-Strauss-Platz 1 - mitten in Garmisch - untergebracht. Auf die Fensterscheiben haben die Betreiber eine P1-Folie geklebt, auf die Wodka-Flaschen das Logo des Clubs. Die Decken in dem ehemaligen Kino sind hoch, von der Balustrade, auf die nur ausgewählte Besucher dürfen, hat man einen guten Blick auf die Tanzfläche und in einem Loungebereich sitzen die Gäste auf schwarzen Ledersofas und trinken Champagner oder zumindest Wodka Bull.

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(Foto: Lisa Sonnabend)

Der DJ, der auch ab und zu im "echten" P1 auflegt, spielt elektronische Remixes von Michael Jackson oder Gloria Gaynor. Doch weit und breit kein Lothar Matthäus, kein Boris Becker und nicht einmal eine Verena Kerth zu sehen, die dazu im Takt mitwippt. Das Garmischer P1 ist zumindestens an diesem Freitagabend promifreie Zone.

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(Foto: Lisa Sonnabend)

An diesem Wochenende ist der Andrang in der Garmischer Außenstelle erstmals groß gewesen. Es bleibt kaum Platz zum Tanzen und an der Garderobe ist die Schlange gefühlt so lange wie das Seil der Gondel am Hausberglift. Das Urteil dieser drei Garmischer fällt um Mitternacht gemischt aus: "Es ist ganz gut, vor allem die Musik." Doch für immer wollen sie die Disco nicht im Ort haben. "Viel zu teuer."

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