Neuer Plan:Schneller zum Flughafen

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FDP schlägt Regionalzüge anstelle von Express-S-Bahnen vor

Mit einer vergleichsweise bescheidenen Lösung will die Münchner FDP die Debatte über eine Express-S-Bahn zum Flughafen wieder in Fahrt bringen. Der Plan: Statt teurer Luxuspläne, die erst in vielen Jahren realisierbar sind, soll ein Regionalzug die Tour ins Erdinger Moos auf rund 25 Minuten verkürzen. Die Liberalen wollen einfach an den bestehenden Regional-Express nach Regensburg beziehungsweise Passau, der auf derselben Strecke wie die S 1 gen Norden rauscht, zusätzliche Waggons anhängen. In Neufahrn könnte der Zug dann nach dem Muster der S 1 geteilt werden - die Wagens des Airport-Express biegen gen Flughafen ab, die anderen setzen ihre Tour gen Ostbayern fort.

Mit diesem "Pragmatismus statt Münchner Perfektionismus", wie es die FDP nennt, soll das Hauptproblem bei der Einrichtung eines Airport-Expresses elegant umschifft werden: Auf den Schienen der beiden Flughafenlinien S 1 und S 8 sind keine Kapazitäten für zusätzliche Züge mehr frei. Würde man aber schlicht einen bereits vorhandenen Zug verlängern, werde kein zusätzlicher "Slot" auf den dicht befahrenen Gleisen benötigt. "Wir nutzen die Kapazitäten besser aus", so FDP-Stadtrat Michael Mattar. Laut Sven Gossel, dem Verkehrsexperten der Münchner FDP, ist die Idee mit der Deutschen Bahn abgesprochen und als machbar eingestuft worden. "Das Flügeln von Regionalzügen ist überhaupt nichts Ungewöhnliches und wird im Raum Frankfurt heute schon so gemacht", berichtet Gossel. Wagenmaterial sei vorhanden, es müssten keine neue Schienen gebaut werden - in den Augen der Liberalen könnte es zum Fahrplanwechsel 2017 losgehen. Die Vorzugslösung der Stadt, ein Express auf der erst noch auszubauenden S 8-Strecke, sei wegen der kostspieligen Tunnelpläne wohl nicht vor 2030 zu haben.

Zuständig für die Bestellung von Regionalzügen ist der Freistaat. Da die FDP aber nicht mehr im Landtag vertreten ist, will Mattar eine Initiative über das Münchner Rathaus starten.

© SZ vom 08.10.2016 / dh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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