Neue Standorte:Mehr Platz

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Auf dem ehemaligen Mahag-Gelände an der Karlstraße soll eine der größten Münchner Unterkünfte für bis zu 500 Flüchtlinge entstehen. (Foto: Stephan Rumpf)

Der Stadtrat soll an diesem Mittwoch zusätzliche Unterkünfte beschließen - darunter auch zeltähnliche Leichtbauhallen

Von Sven Loerzer, München

Erstmals will die Münchner Sozialreferentin Brigitte Meier (SPD) nun auch Leichtbauhallen errichten lassen, um Asylbewerber unterzubringen. Für die Sitzung des Feriensenats des Stadtrats an diesem Mittwoch schlägt sie drei Standorte mit insgesamt 500 Plätzen vor. Beschließt der Feriensenat das Konzept, so könnten die drei Hallen an der Kronstadter Straße in Berg am Laim, der Hansastraße (Sendling-Westpark) und der Mainaustraße in Aubing bereits in sechs Wochen aufgestellt sein. Die Sozialreferentin beschreibt die Leichtbauhallen als "Zeltsysteme mit Stahl-Alu-Unterkonstruktionen" und "wärmegedämmten Paneelen im Wandbereich, die wahlweise durch Fenster und Türen ersetzt werden können". Im Dachbereich seien die Hallen mit Thermoplanen ausgestattet und könnten daher auch im Winter eingesetzt werden. "Schnee und Sturm halten diese Zelte Stand", betont Brigitte Meier.

Ende Juli hatte die Regierung von Oberbayern ihre Prognose, wie viele Asylbewerber München wöchentlich unterbringen muss, deutlich erhöht: von 150 auf 225. Meier hatte daraufhin zwar bekräftigt: "Wir kriegen das noch hin im August". Allerdings betonte sie auch: "Wir brauchen für September noch einige größere Objekte." Diese Lücke sollen nun die Leichtbauhallen schließen, die mit Sanitärcontainern und Cateringzelten ergänzt werden. 100 Plätze sollen so zusätzlich auf einem Grundstück an der Kronstadter Straße entstehen, das bereits als Containerstandort mit 300 Betten vorgesehen ist. Beide Unterkünfte könnten nach Darstellung des Sozialreferats parallel betrieben werden. An der Hansastraße will die Stadt einen Teil der als Busparkplatz verpachteten Fläche nutzen und dort eine Halle für 200 Personen errichten. Auf dem städtischen Grundstück an der Mainaustraße soll eine staatliche Gemeinschaftsunterkunft mit 200 Plätzen entstehen. Vor ihrer Fertigstellung bis zum 1. Juni 2016 könnte die Fläche kurzfristig für eine Leichtbauhalle mit 200 Betten genutzt werden.

Zusätzlich schlägt die Sozialreferentin weitere vier Objekte vor. In der Herbert-Quandt-Straße 1 (Obergiesing-Fasangarten) sollen im nächsten Jahr 200 Plätze geschaffen werden, die für die steigende Zahl von Flüchtlingen gedacht sind, die Asyl erhalten und von der Stadt als Wohnungslose untergebracht werden müssen. An der Berg-am-Laim-Straße 127-129 soll ein ehemaliges Bürogebäude entkernt und mit Wohnungen ausgestattet werden. Im nächsten Jahr werden dann unbegleitete Flüchtlinge im Alter von 18 bis 21 Jahren, Kontingentflüchtlingsfamilien, sowie ältere und behinderte Flüchtlinge und Mütter mit Kindern einziehen. Das Sozialreferat strebt die Öffnung des Hauses zum Stadtteil hin an. So sollen Räume im Erdgeschoss Veranstaltungen ermöglichen. Auf dem Dach ist eine Streetbasketballanlage geplant. In der Boschetsrieder Straße 123 (Obersendling) sollen noch im letzten Quartal 100 Plätze in einem ehemaligen Bürogebäude eine Unterbringung ermöglichen. Weitere 500 Plätze soll es in einer ehemaligen Autowerkstatt und einem Bürogebäude an der Karlstraße 77-79 noch vor Jahresende geben.

© SZ vom 12.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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