Neue Rolltreppen:Bis zum Mond

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Auch am Marienplatz werden die Stadtwerke München Rolltreppen austauschen. (Foto: Florian Peljak)

Die Stadtwerke tauschen in diesem Jahr 30 Rolltreppen in U-Bahnstationen in der ganzen Stadt aus. Die Anlagen gelten nach etwa 30 Jahren als veraltet - und sind in dieser Zeit eine riesige Strecke gefahren

Von Andreas Schubert

Rolltreppen sind in München immer ein gutes Thema. Geht schon beim Namen los: Technikaffine Menschen belehren einen gerne, dass das eigentlich Fahrtreppen heißt, weil da ja so gar nichts rollt. Und dann gibt es natürlich noch das so beliebte Links-gehen-rechts-stehen-Spiel, das auch jeden Tag im Nahverkehr zu lustigen Begegnungen führt. Vorausgesetzt, die Roll- respektive Fahrtreppen funktionieren. Und genau das ist in München auch nicht immer selbstverständlich. Denn es vergeht ebenfalls kaum ein Tag, an dem die ein oder andere Rolltreppe zwecks Ausfall zur Stiege wird. Deshalb wollen die Stadtwerke München (SWM) jetzt nach und nach neue Rolltreppen an U-Bahnhöfen einbauen.

30 Anlagen in 14 Stationen sind betroffen. Den Anfang machen die Arbeiter an der Aidenbachstraße, dort werden von kommendem Montag an die beiden Rolltreppen ausgetauscht, die vom Bahnsteig Richtung Busbahnhof führen. Die SWM teilen mit, man könne die Rolltreppen wegen ihrer räumlichen Nähe nur gleichzeitig bearbeiten respektive austauschen. Fahrgäste können während der Bauarbeiten auf den nahen Aufzug, die Treppe oder die Rolltreppen auf der Gegenseite ausweichen. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Mitte Februar. Bis 2018 werden dann noch vier weitere Rolltreppen in dem Bahnhof erneuert. Wer die genaue Lage der einzelnen Anlagen sowie ihren aktuellen Betriebszustand checken will, kann dies online unter www.mvg-zoom.de oder in der App MVG Fahrinfo München tun.

Bis Ende dieses Jahres tauschen die SWM außerdem 26 weitere Rolltreppen in folgenden Stationen aus: Alte Heide (U 6), Arabellapark (U 4), Böhmerwaldplatz (U 4), Dietlindenstaße (U 6), Freimann (U 6), Giselastraße (U 3/U 6), Hauptbahnhof, Karlsplatz (Stachus), Kieferngarten (U 6), Marienplatz (U 3/U 6), Nordfriedhof (U 6), Ostbahnhof (U 5), Prinzregentenplatz (U 4), Universität (U 3/U 6), Theresienwiese (U 4/U 5) und Westpark (U 6).

Die dieses Jahr anstehenden Erneuerungen seien Teil des dritten Austauschprogramms, betroffen sind laut SWM 125 Rolltreppen bis Ende 2019. Die Erneuerung erfolge in der Regel nach etwa 30 Jahren. Sie weiter zu betreiben, würde zu hohe Instandhaltungskosten nach sich ziehen, nicht zuletzt, weil teilweise kaum noch Ersatzteile zu bekommen sind. Die Instandhaltungskosten für die Rolltreppen seien gesunken, so die SWM. Denn die Anlagen seien in ein Online-Netzwerk eingebunden, das die Diagnose und Reparatur im Störungsfall erleichtere. Die Ausfallzeiten verkürzten sich so um bis zu 25 Prozent.

Derzeit betreiben die Stadtwerke 771 Rolltreppen mit mehr als 69 000 Stufen und einer Förderhöhe von mehr als 5000 Metern. Bis zu 6500 Fahrgäste sind pro Stunde auf einer Rolltreppe unterwegs. Fun-fact der SWM: Eine Stufe fahre in ihrem Leben - je nach Anlage - fast bis zum Mond, also etwa 350 000 Kilometer.

© SZ vom 20.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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