Neue IT-Experten:Spezialisten gegen Wartezeit

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In Ämtern soll der Parteienverkehr schneller abgewickelt werden

Von Andreas Glas

Die Stadt arbeitet daran, die langen Wartezeiten in den Bürgerbüros, im Standesamt, in der Führerschein- und Zulassungsstelle sowie in der Ausländerbehörde zu verkürzen. Dafür hat der Stadtrat nun acht zusätzliche Arbeitsplätze für IT-Spezialisten geschaffen. Durch mehr Personal sollen technische Störungen schneller behoben und so der Parteienverkehr flüssiger abgewickeln werden. Nicht zuletzt aber soll das neue Personal jene 13 IT-Mitarbeiter entlasten, die in den vergangenen Monaten im Schnitt jeweils 116 Überstunden angesammelt haben. "Es darf nicht sein, dass das Personal Überstunden-Berge anhäuft, die es nicht mehr abbauen kann, weil sonst der Service der Behörde leidet", sagt SPD-Stadträtin Beatrix Zurek.

Mit der Genehmigung der neuen Stellen reagiert der Stadtrat auf einen Hilferuf des zuständigen Kreisverwaltungsreferenten Wilfried Blume-Beyerle. Dieser hatte in seinem Antrag gefordert, "die dauerhaft überdurchschnittliche Arbeitsbelastung dringend zu beenden". Zuletzt musste sich ein IT-Spezialist im Schnitt um die Computer von 200 Behördenmitarbeitern kümmern. Dieses Verhältnis liegt deutlich über der Empfehlung der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), die einen Schlüssel von 1:125 vorschlägt. Die zusätzlichen Stellen kosten die Stadt in den kommenden vier Jahren gut 2,1 Millionen Euro und sollen dafür sorgen, dass der Schlüssel 1:125 wieder eingehalten werden kann.

Bereits Anfang März hatte der Stadtrat ein Programm beschlossen, um die Münchner Ämter bürgerfreundlicher zu machen. Allerdings handelte es sich dabei vor allem um langfristige Ziele. Unter anderem soll es in Zukunft möglich sein, Reisepass und Personalausweis online zu beantragen, außerdem will das Kreisverwaltungsreferat (KVR) Selbstbedienungsterminals aufstellen, an denen die Bürger Behördengänge digital erledigen können. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wenn mehr Menschen ihre Behördengänge am Computer erledigen, werden die langen Schlangen in den Bürgerbüros kürzer und die Mitarbeiter entlastet. Vor allem Letzteres ist dringend notwendig, da die Einwohnerzahl immer weiter wächst und sich die Stadt schwer tut, genug Mitarbeiter zu finden, die sich um die vielen Bürgeranliegen kümmern. Als Ziel hat KVR-Chef Blume-Beyerle ausgegeben, dass in den Bürgerbüros niemand länger als eine halbe Stunde warten muss, bevor er drankommt.

© SZ vom 29.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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