Nachruf:Manfred Brunner ist gestorben

Manfred Brunner wurde nur 70 Jahre alt. Der ehemalige FDP-Politiker und Euro-Kritiker starb nach einem Herzinfarkt. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder. (Foto: imago)

Manfred Brunner wird als Politiker in Erinnerung bleiben, der in den Neunzigerjahren vehement gegen die Einführung des Euro kämpfte; und der lange FDP-Mitglied war, aber dann eine eigene Partei gründete: den Euro-kritischen, nationalliberalen Bund Freier Bürger, den er wieder verließ, als er ihm zu rechtslastig wurde. Brunner war auch Münchner Stadtrat, und so kondolierte OB Dieter Reiter an diesem Montag der Witwe des verstorbenen Politikers. Brunner, schrieb Reiter, sei sich "stets treu geblieben in seiner Aufrichtigkeit, Streitbarkeit und Nahbarkeit"; diese Attribute hätten ihm Respekt und Sympathie einbracht, auch bei politischen Gegnern.

Manfred Brunner wuchs in Pasing auf. Bei seinem Großvater, dem Schatzmeister der Bayern-FDP, waren häufig liberale Größen wie Bundespräsident Theodor Heuss zu Gast. Brunner trat der Partei 1965 bei, studierte Jura, eröffnete eine Kanzlei und wurde 1983 bayerischer FDP-Vorsitzender. Er verfolgte einen Mitte-rechts-Kurs und geriet darüber in Streit mit der sozialliberalen Hildegard Hamm-Brücher. Brunner ging nach Brüssel, wo er sich aber mit seinem Chef, dem EG-Kommissar Martin Bangemann, nicht einig war. Man trennte sich schließlich. 1994 gründete Brunner den Bund Freier Bürger und klagte vor dem Bundesverfassungsgericht - vergeblich - gegen die Einführung des Euro. Jetzt ist Manfred Brunner nach einem Herzinfarkt gestorben, kurz vor seinem 71. Geburtstag.

© SZ vom 26.06.2018 / gfi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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